Ende der Corona-Maßnahmen: Alexander Kekulé hält das im Herbst für zu riskant
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Die Impflücken bei Menschen mit hohem Risiko für schwere Verläufe und älteren Erwachsenen seien aktuell das größte Problem, sagt Virenkenner Alexander Kekulé.
© Quelle: ZDF
Alexander Kekulé spricht sich gegen ein Ende aller Maßnahmen im Herbst aus. „Ich rechne mit einer unsichtbaren Welle der Geimpften“, sagte der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Universität Halle im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es sei zu befürchten, dass von dort aus Infektionen auf die Ungeimpften ab 60 überschwappen. „Um in den sicher grünen Bereich zu kommen, bräuchten wir hier eine Impfquote von 90 Prozent.“
Bislang sind laut RKI-Daten aber erst 83,9 Prozent in dieser Altersgruppe vollständig geimpft. Die Impflücken bei Menschen mit hohem Risiko für schwere Verläufe und älteren Erwachsenen seien aktuell das größte Problem, sagt Kekulé. Er plädiere dafür, bei der Aufhebung von Maßnahmen besser auf der vorsichtigen Seite zu bleiben. „Wenn wir im Herbst komplett aufmachen, könnte das eine unkontrollierbare Infektionswelle auslösen.“
Kekulé rechnet mit Pandemiekontrolle im Frühjahr 2022
Kekulé halte als politische Strategie im öffentlichen Bereich 3G statt 2G für verantwortbar, in Kombination mit der Kontaktnachverfolgung. „Überall, wo das nicht gewährleistet werden kann, muss man die kommende Erkältungssaison über weiter Maske tragen und Abstand halten“, forderte der Virenkenner.
Durch die Impfungen sei Deutschland aber in einer viel besseren Position als im letzten Winter. „Es wird nicht ansatzweise so viele Corona-Tote geben wie damals und es droht auch keine flächendeckende Strangulierung des Gesundheitssystems“, sagte Kekulé dem RND. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im Frühjahr 2022 aus dem Gröbsten raus sein werden, es geht jetzt um das Durchstehen der letzten relevanten Pandemiewelle.“