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Einlagen für FFP2-Masken: Besserer Schutz, mehr Komfort? Ein Experte klärt auf
Was bringen Einlagen für FFP2-Masken?
- Mehrere Supermärkte bieten Einlagen für FFP2-Masken an, die Feuchtigkeit auffangen sollen.
- Ein Experte der FH-Münster rät von dem Produkt eher ab.
- Besser sei es, Masken regelmäßig mit dem richtigen Verfahren zu trocknen.
In einigen Supermärkten werden Einlagen für FFP2-Masken angeboten, die Feuchtigkeit auffangen und für ein besseres Tagegefühl sorgen sollen. Diese werden in die Maske eingeklebt und können ausgetauscht werden: „Für mehr Hygiene: Bei Bedarf einfach auswechseln”, heißt es etwa auf der Verpackung eines Herstellers. Studien, die den Nutzen der Einlagen belegen würden, gibt es allerdings nicht. Was hält ein Experte von dem Produkt?
Experte: Falsches Tragen kann Schutzwirkung verringern
Christopher Niehues ist Mitglied der Arbeitsgruppe „Wiederverwendung von FFP2-Masken” an der FH-Münster. Sein Team gibt Empfehlungen dazu, wie FFP2-Masken für den mehrfachen Gebrauch im Alltag wiederaufbereitet werden können.
Einen Sinn in den Klebe-Einlagen sieht Niehues eher nicht, auch wenn diese womöglich durch das Auffangen der Feuchtigkeit den Tagekomfort erhöhen. Die Schutzwirkung lasse sich durch die Einlagen wohl kaum verbessern, im Gegenteil: Wichtig für die optimale Schutzwirkung sei, dass eine FFP2-Maske auch gut anliegt. Wenn die zusätzliche Einlage verhindert, dass die FFP2-Maske eng anliegt, könne diese die Schutzwirkung daher sogar verringern.

FFP2-Maske lieber öfter trocknen
Wahrscheinlich sei auch, dass die Klebeflächen der Einlage nicht luftdurchlässig seien. Dann aber werde die Gesamtfiltrationsfläche der FFP2-Maske durch das Einkleben der Einlage verringert: Pro Quadratzentimeter Maske müsste dann eine größere Menge Luft gefiltert werden, was der Schutzwirkung ebenfalls eher abträglich wäre. „Der Schaden könnte dann größer sein, als der Nutzen”, sagt Niehues.
Sein Fazit: „Ich würde nichts in meine Maske hineinkleben, solange es wissenschaftlich nicht untersucht ist.” Wer gerne eine FFP2-Maske tragen möchte, aber die Feuchtigkeit unangenehm findet, solle diese besser zwischendurch öfter trocknen. Allerdings bei Raumtemperatur und nicht auf der Heizung, da Feuchtigkeit und Wärme die Vermehrung von Keimen fördern. Ein Desinfektionsverfahren ist das Trocknen bei Raumtemperatur für sieben Tage oder bei 80 Grad im Ofen für 60 Minuten. Eine genauere Anleitung dazu haben Niehues und sein Team auf der Seite der FH-Münster veröffentlicht.
Zwei Masken übereinander? Schutzwirkung von einer FFP2-Maske „völlig ausreichend”
Nicht nur zu Einlagen wird gegriffen, um die Schutzwirkung von FFP2-Masken zu erhöhen: Immer wieder sieht man auch, dass zusätzlich eine weitere Maske darüber getragen wird. Auch das ist keine Methode, die Niehues empfehlen würde: „Ich gehe davon aus, dass dann ganz einfach die Atmung noch stärker beeinträchtigt wird.” Eine weitere Maske überzuziehen sei auch gar nicht notwendig: „Der Schutz, den eine FFP2-Maske bietet, ist völlig ausreichend.”