Die Vampire aus dem Unterholz
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Eine Spaziergängerin ist im Wald unterwegs.
© Quelle: Arne Dedert/dpa/Symbolbild/Archiv
Liebe Leserinnen und Leser,
für meine Mutter war es immer ein Albtraum, wenn ich im Kindergarten einen Ausflug in den Wald gemacht habe. Während ich mich darauf freute, Tipis aus Ästen und Stöcken zu bauen, im Gras mein Lunchpaket mit den anderen zu essen und überhaupt im Freien herumzutoben, dachte sie vor allem an eines: Zecken. Die minikleinen Vampire, die unbemerkt an den Beinen hochkrabbeln, um irgendwo am Körper in Ruhe Blut abzuzapfen. Damit ich ja keine Tierchen mit nach Hause brachte, griff meine Mutter jedes Mal großzügig zum Anti-Zecken-Spray. Der Duft aus Chemie, der mich dann umgab und einem die Nasenhaare wegätzte, dürfte selbst den Zecken aufgefallen sein.
Doch nicht immer war das Anti-Zecken-Spray erfolgreich. Natürlich haben auch mich die Blutsauger ab und an erwischt. Es ist auch schwierig, ihnen auszuweichen: Schließlich sind sie sehr klein und lauern versteckt im hohen Gras, auf Blättern oder in Gebüschen. Für das bloße Auge sind sie damit unsichtbar. Und selbst wenn sie dann doch eine Stelle am Körper gefunden haben, wo sie ihren Vorderleib hineinbohren, muss man als leichtes Opfer genau hinschauen, um sie von einem harmlosen Leberfleck zu unterscheiden. Was zu tun ist, wenn sich eine Zecke festgebissen hat, hat meine Kollegin Denise Orlean aufgeschrieben. Ihr Tipp: Am besten immer eine Zeckenzange, Pinzette oder Zeckenkarte parat haben, um die Tierchen schnell zu entfernen.
Helle Kleidung und hohe Socken helfen
Problematisch wird ein Zeckenstich vor allem dann, wenn dabei Infektionskrankheiten übertragen werden. Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, sind die häufigsten Krankheiten, die Zecken hervorrufen können. Vor allem im Süden Deutschlands gibt es viele FSME-Risikogebiete, wie die Karte des Robert Koch-Instituts zeigt. Aber auch für Tiere sind Zecken ein Problem: Ein Stich der Wiesenzecke kann für Hunde beispielsweise lebensgefährlich sein. Was Herrchen und Frauchen im Umgang mit Zecken beachten müssen, hat meine Kollegin Heidi Becker zusammengefasst.
Für Hund und Halter gilt generell: Nach dem Waldspaziergang lieber einmal zu viel als einmal zu wenig nach Zecken absuchen. Und beim Spaziergang am besten helle Kleidung tragen, auf der die Tiere gut zu erkennen sind, sowie die Socken über die Hose ziehen. Das ist aus Sicht von Expertinnen und Experten noch immer der beste Schutz. Tatsächlich können auch Zeckensprays gegen die Krabbeltiere helfen. Ich habe also bei meinen Waldausflügen nicht vollkommen umsonst wie eine explodierte Chemiefabrik gerochen.
Ihre Laura Beigel
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Das Leben und wir
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Von Kopf bis Fuß
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Von diesem Mann ist es nicht bekannt, aber in der Bodybuilder-Szene kommt häufig Kreatin zum Einsatz, um Muskeln aufzubauen.
© Quelle: Fotolia
Kreatin in Pulverform ist ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel unter Sportlerinnen und Sportlern. Schließlich verspricht es einen schnellen Muskelaufbau. Doch ist es auch etwas für Hobbysportlerinnen und Hobbysportler?, hat sich meine Kollegin Anja Gribhofer gefragt. Sie hat mit Frank Hülsemann vom Institut für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule in Köln gesprochen. Er bestätigt die leistungssteigernde Wirkung von Kreatin. Als dauerhafte Ergänzung zum Speiseplan sei das Pulver aber nicht geeignet, sagt er. Besser sei es als Kur in einer Trainingsphase – und auch mehr für Leistungssportlerinnen und Leistungssportler, die sich regelmäßigen Gesundheitschecks unterziehen sollten. Für Hobbysportler und Hobbysportlerinnen hält der Experte die positiven Auswirkungen von Kreatin für vernachlässigbar.
Bei aller Liebe
Wenn es um die Verhütung geht, überlassen Männer ihren Sexpartnerinnen ganz schön viel Kontrolle, findet Franka Frei. Im Gespräch mit meiner Kollegin Sarah Franke erklärt die Aktivistin und Buchautorin, warum Verhütung auch Männersache ist (+). „Streng genommen ist es ein Einschnitt in die reproduktiven Rechte von Männern, dass es offiziell keine besseren Möglichkeiten als das Kondom für sie zum Verhüten gibt“, sagt sie. Vonseiten der Pharmaindustrie ist vorerst kein Nachschub an Verhütungsmitteln für den Mann zu erwarten. Für die Industrie bleibt die Antibabypille deutlich lukrativer. Dabei würden mehr Möglichkeiten zur Verhütung nur Vorteile mit sich bringen, ist Frei überzeugt.
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Familienbande
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Kinder sollten sich auch ab und an langweilen. Denn es fördert zum Beispiel die Kreativität.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Eltern der Generation Y neigen dazu, Vollzeitentertainer und Perfektionisten zu sein: Sie wollen jede freie Minute im Leben ihrer Kinder mit Aktivitäten füllen, die perfekte Geburtstagfeier schmeißen (je größer, desto besser) und versuchen, dem Nachwuchs alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Grund dafür sei oftmals ein enormer gesellschaftlicher Druck, den die Eltern verspüren, weiß Psychologe Rüdiger Maas. Dabei ist es seiner Ansicht nach wichtig, dass Kinder Langeweile und Frust erleben. „Eltern sollten anfangen, Langeweile als etwas Positives zu sehen“, sagt Maas im RND-Interview (+). Denn wer immer nur im positiven Sinne bespaßt wird, nimmt das als Normalzustand wahr. Das Negative bleibt hingegen untrainiert.
Gut gesagt
Wer sich und andere täglich nur gefiltert wahrnimmt, hat irgendwann keinen Blick mehr für die Realität.
Unsere Kolumnistin Ninia LaGrande nutzt zwar selbst Filter in den sozialen Netzwerken, trotzdem ist sie von ihnen genervt. Denn: Schmale Figuren, jüngeres, makelloses Aussehen – was auf den gefilterten Bildern am Ende zu sehen ist, hat nur noch wenig mit der Realität zu tun. „Was wir ändern müssen, sind unsere Gedanken“, schreibt sie. „Wovon wir uns lösen müssen, ist die Bewertung von anderen und durch uns selbst. Akzeptanz wäre ein Ziel.“
Die Pandemie und wir
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den globalen Corona-Gesundheitsnotstand beendet. Doch wirkliche Entspannung strahlte WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus nicht aus, als er auf der Pressekonferenz am vergangenen Freitag sagte: „Dieses Virus ist hier, um zu bleiben.“ Doch was heißt das genau? Was müssen wir künftig im Umgang mit Corona beachten?
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Ein Symbol auf einer Intensivstation weist auf den Covid-Bereich hin: Mit Omikron erkranken weniger Menschen schwer an Covid-19, was für Entspannung in den Kliniken sorgt.
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
„Ich denke, dass wir momentan in einer Art Übergangsphase sind“, sagte uns Virologe Björn Meyer vom Universitätsklinikum Magdeburg. Das Virus wird vorerst weiter zirkulieren – im Winter stärker, im Sommer schwächer – und Menschen infizieren. Mit Omikron ist aktuell eine Virusvariante verbreitet, die für weniger schwere Verläufe sorgt. Für Risikopersonen wie Ältere, Vorerkrankte und Immungeschwächte bleibt der Erreger aber weiter gefährlich. Sie sollten sich deshalb einmal jährlich mit den Corona-Impfstoffen boostern lassen.
Ob noch einmal eine gefährlichere Virusvariante auftaucht, ist unklar. Bisher ist aber keine in Sicht. Noch sei es schwer zu sagen, wo sich das Coronavirus in Zukunft einsortieren wird, sagte Martin Stürmer, Virologe und Leiter des IMD-Labors Frankfurts. Also: ob bei den „unauffälligen Alltagsbegleitern“ wie den humanen Coronaviren, die nur einmal für ein bisschen Schnupfen und Halsschmerzen sorgen, oder bei den „anstrengenderen, nervigeren, fordernden“ Kandidaten wie den Grippeviren. Stürmer vermutet eher bei Letzteren.
Die ernsten Seiten des Lebens
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Im Internet werden Kinder immer wieder mit Gewaltvideos konfrontiert – auch wenn sie nach solchen Inhalten nicht gezielt suchen.
© Quelle: Silvia Marks/dpa/dpa-tmn
Ein Mann wird gefesselt und bei lebendigem Leib mit einem Skalpell kastriert – solche verstörenden Videos finden sich zum Teil auf den Smartphones von Kindern und Jugendlichen. Was das mit den Kindern macht, darüber hat mein Kollege Ben Kendal mit Schulleiterin Silke Müller gesprochen. Sie erlebt immer wieder, wie Schüler und Schülerinnen sensible Inhalte zum Beispiel im Klassen-Chat teilen. „Wir hinken immer hinter den Gefahren (im Internet) hinterher und kriegen sie einfach nicht unter Kontrolle“, sagt die Pädagogin. Sie spricht sich deshalb für ein Smartphoneverbot für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren aus. Das sei „ein erster großer Schritt in Richtung Heilung“.
Die schönen Seiten des Lebens
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Eine gesunde Ernährung hilft beim Abnehmen. Noch besser ist es, einfach auf den Bauch zu hören.
© Quelle: Unsplash/Louis Hansel
Ernährungswissenschaftler Uwe Knop hat zu Diäten eine klare Haltung: „Es gibt rund 500 Diäten – und alle wirken gleich. Nämlich nicht!“ Stattdessen sollte man beim Essen einfach auf sein Bauchgefühl hören, sagt er im Interview mit RND-Autorin Katrin Schreiter. Der Körper wisse ganz genau, was er wann braucht. Vollkornbrot statt Pizza muss also nicht unbedingt sein. Lieber sollte man das essen, worauf man Appetit hat.
Doch das Bauchgefühl allein reicht nicht aus, um langfristig abzunehmen. Dafür müsse man auch alte Verhaltensweisen ablegen und seine Einstellungen ändern. Und selbst dann braucht es Geduld: „Wer jetzt mit der Umstellung anfängt, arbeitet an der Bikinifigur fürs nächste Jahr“, sagt er. „Aber gleichzeitig auch an der Bikinifigur der nächsten Jahre, die dauerhaft bleiben soll.“
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