Deutsche werden offenbar am Samstag aus Wuhan ausgeflogen
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Am Samstag soll es für rund 90 Deutsche zurück in die Heimat gehen.
© Quelle: Cheng Min/XinHua/dpa
Peking/Berlin. Die Deutschen in der schwer von der neuen Lungenkrankheit betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina sollen am Samstag ausgeflogen werden. Die deutschen Konsularbeamten vor Ort haben die Betroffenen informiert, dass sie dann zum Flughafen kommen sollen, um nach Frankfurt geflogen zu werden, wie ein deutscher Ingenieur in Peking berichtete. Nach bisherigen Schätzungen geht es um rund 90 Bundesbürger. Sie sollen nach der Landung zwei Wochen in Quarantäne kommen. Aus der Luftwaffe in Deutschland gab es am Donnerstag zunächst keine Bestätigung für einen genauen Flugtermin. Nach dpa-Informationen lag bis zum frühen Nachmittag noch keine Genehmigung der chinesischen Seite vor.
Die Deutschen müssten den Transport zum Flughafen in der weitgehend stillgelegten Metropole selbst organisieren, sagte der 32-Jährige aus der Nähe von Köln, der seit zweieinhalb Jahren bei einem deutsch-chinesischen Gemeinschaftsunternehmen in Wuhan arbeitet. „Wie viele sich jetzt darauf einlassen, weiß ich nicht."
Das Auswärtige Amt informierte die Deutschen mit einem Schreiben
- Das Angebot des Mitflugs gilt für die angeschriebenen deutschen Staatsangehörigen, ihre Ehepartner und ihre Kinder.
- Es dürfen nur Personen ausreisen, die zum Zeitpunkt der Ausreise gesund sind. Die chinesischen Behörden werden vor dem Einstieg in den Flieger einen Gesundheitscheck durchführen und können bei Symptomen oder Verdacht auf eine Erkrankung die Ausreise verweigern.
- Das Verfahren nach Einreise in Deutschland werde zwischen den zuständigen Gesundheitsbehörden abgestimmt. „Sie müssen damit rechnen, dass Ihre Mobilität in der ersten Zeit in Deutschland deutlich eingeschränkt wird“, heißt es in dem Schreiben des Auswärtigen Amts.
- Die überwiegenden Kosten des Flugs wird die Bundesregierung tragen, die Passagiere müssen sich allerdings beteiligen. „Die konkrete Höhe der Kostenbeteiligung steht bisher nicht fest. Sie wird sich an der Höhe eines normalen Economy-Flugtickets orientieren“, heißt es in dem Schreiben.
Rückkehr ist freiwillig - Quarantäne findet nicht in Frankfurt statt
Die geplante Rückholaktion deutscher Staatsbürger aus der chinesischen Millionenstadt Wuhan wegen der neuartigen Lungenerkrankung geschieht nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf freiwilliger Basis. Wer sich entscheidet mitzufliegen, muss dann aber auch in Deutschland, wie angekündigt für zwei Wochen in Quarantäne. Diejenigen, die ausgeflogen werden wollen, seien vorab darüber informiert, dass sie sich „in sich Deutschland zentral in die Unterbringung begeben müssen und dort eben auch die Kontaktmöglichkeiten eingeschränkt sind“, sagte Spahn am Donnerstag in Berlin. „Sie wissen es vorher, aber nach dem Infektionsschutzgesetz sind natürlich die lokalen Behörden auch in der Lage (...) die entsprechenden Anordnungen zu treffen.“
Mitfliegen könne nur, wer symptomfrei sei. Das Flugzeug der Bundeswehr soll in Frankfurt landen. Wo genau die Passagiere danach untergebracht werden, werde derzeit noch abgestimmt, so Spahn. Er gehe davon aus, dass darüber in Kürze entschieden werde. In Frankfurt wird es jedenfalls nicht sein. Man werde die Passagiere nur in Empfang nehmen, sagte der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts, René Gottschalk. Sollte einer der Ankömmlinge über Symptome klagen, werde er direkt in die Universitätsklinik gefahren, da es dort eine Isolierstation gibt.
Alle anderen Passagiere würden in ein sogenanntes Medical Assessment Center gebracht: eine Halle am Flughafen, die für solche Fälle zum temporären Gesundheitszentrum umgebaut wird. „Das ist schon aufgebaut. Das ist für uns Routine.“ Dort bekämen sie zu essen und zu trinken und würden erneut befragt. „Dort kann man sie auch genauer medizinisch untersuchen, falls das notwendig sein sollte, was ich nicht glaube - das sind ja alles Gesunde.“ Das Deutsche Rote Kreuz habe seine Unterstützung bei Logistik, Begleitung und Betreuung zugesagt.
RND/dpa