Das erste Jahr mit Corona
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Eine Familie mit Partyhüten und Mund-Nasen-Schutz macht ein Selfie an der Puerta del Sol in Madrid. Die Polizei wird laut Bürgermeister als Maßnahme gegen das Coronavirus kontrollieren, dass kein Mensch den Platz ab 22 Uhr und in der Silvesternacht betritt.
© Quelle: Eduardo Parra/EUROPA PRESS/dpa
Liebe Leserinnen und Leser,
„Eine mysteriöse Lungenkrankheit ist in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen. Bislang seien 27 Erkrankte identifiziert worden, berichtete die Gesundheitskommission der Stadt am Dienstag. Gerüchten im Internet, es könnte sich um einen neuen Ausbruch der Lungenseuche Sars handeln, trat die ‚Volkszeitung‘ entgegen. Das Parteiorgan zitierte Experten, dass die Ursache gegenwärtig noch unklar sei.“
So beginnt eine Meldung, die wir unter der Überschrift „Quarantäne: Mysteriöse Lungenkrankheit in chinesischer Metropole ausgebrochen“ vor genau einem Jahr auf RND.de veröffentlicht haben. Damals, am 31. Dezember 2019, konnte sich wohl kaum jemand vorstellen, dass diese „mysteriöse Lungenkrankheit“ sich bald darauf zu einer globale Pandemie entwickeln würde. Dass sie zu einer solch großen Herausforderung für unser Leben, unseren Alltag und unsere Gesundheit werden würde.
Gut ein Jahr begleitet Corona uns inzwischen. In dieser Zeit haben wir viel über das Virus und die Folgen einer Infektion gelernt. Wir haben erfahren, was es bedeutet, wenn eine Pandemie die Welt auf den Kopf stellt. Vor allem aber mussten wir immer wieder Geduld haben. Das gilt auch jetzt: Denn eines ist, im Gegensatz zum Jahreswechsel 2019/2020, klar: Corona wird auch im nächsten Jahr eine große Rolle in unserem Leben spielen.
Das zu wissen kann ein Vorteil sein. Es bedeutet zwar nicht, dass das nächste Jahr ungleich leichter wird. Aber wir sind im Kampf gegen das Virus, bei all den Rückschlägen und Versäumnissen, die es wohl auch geben wird, doch viel besser aufgestellt als noch vor einem Jahr.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins neue Jahr!
Anna Schughart
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Die Pandemie und wir
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Erkenntnis der Woche
Die Impfungen in Deutschland haben begonnen und mit ihnen auch neue Diskussionen. Ist genügend Impfstoff da? Sind die Lieferungen pünktlich? Kommt es zu Engpässen? Und: Sollten Menschen, die geimpft wurden, besondere Privilegien erhalten beziehungsweise von verschiedenen Anti-Corona-Maßnahmen ausgenommen werden? Klar ist: Der Impfstoff ist in dieser frühen Phase weltweit knapp.
Das bedeutet, dass wir derzeit von einer Rückkehr zur Normalität noch weit entfernt sind. Es werde noch Monate dauern, bis so viele Menschen geimpft sind, dass auch die Zirkulation des Virus in der Bevölkerung reduziert werde, sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Mittwoch. Dazu kommt, dass sich einige elementare Fragen bezüglich des Impfstoffs erst in der kommenden Zeit klären werden.
Eine der wichtigsten lautet: Schützt der Impfstoff auch vor einer Übertragung des Virus? „Trotz der Impfung müssen wir uns in den nächsten Monaten alle weiterhin an die AHA+L-Regeln halten und unsere Kontakte einschränken“, mahnt Wieler.
Alltagswissen
Anhaltende Müdigkeit, Schmerzen in Muskeln und Gelenken, Riech- und Geschmacksstörungen, Probleme mit der Aufmerksamkeit und Konzentration, eine geringe Belastbarkeit: Auch nach dem Ende einer akuten Sars-CoV-2-Infektion leiden einige Patienten unter verschiedenen Symptomen. Betroffene können sich dann an sogenannte Post-Covid-Sprechstunden wenden.
Die gibt es an verschiedenen Universitätskliniken. Dort können die Symptome eingeordnet und objektiviert werden – zum Beispiel durch Riechtests oder eine neuropsychologische Testung. Experten raten Betroffenen außerdem dazu, ein Symptomtagebuch zu führen.
Zitat der Woche
Es wird noch eine ganze Zeit an uns allen liegen.
Angela Merkel
in ihrer Neujahrsansprache
Forschungsfortschritt
Ein Großteil der Sars-CoV-2-Übertragungen im Krankenhaus findet wohl unter Mitarbeitern statt. Forscher aus Frankreich haben nun analysiert, wo genau das Virus im Krankenhaus lauert. Das Ergebnis der Metastudie: Der höchste Prozentsatz positiver Luftproben stammte von öffentlich zugänglichen Fluren, aber auch Toiletten und Badezimmer entpuppten sich als Risikoorte. Die in der Studie zusammengefassten einzelnen Studien sind allerdings nur bedingt vergleichbar.
Auch war meistens unklar, inwiefern die Virenreste in den Proben infektiös waren. Trotzdem bedeuteten die hohen Viruslasten in Toiletten, Badezimmern, Personalbereichen und Fluren, „dass diese Bereiche zur Prävention einer Covid-19-Übertragung sorgfältig ins Auge gefasst werden sollten“, so die Forscher.
Pandemie im Ausland
Zwei Mutationen reisen um die Welt. Eine Coronavirus-Variante aus Südafrika taucht in Großbritannien und Finnland auf. Eine erstmals in Großbritannien entdeckte Mutation wird unter anderem in Proben in den USA, aber auch in Deutschland oder Schweden entdeckt. Nicht alle diese Fälle sind wohl auf Reisen zurückzuführen. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC fordert daher von den Gesundheitsämtern eine bessere Nachverfolgung.
Obwohl es Hinweise gibt, dass die Varianten ansteckender sind, gibt es bisher keine Daten, die nahelegen würden, dass sie schwerere Verläufe verursachen können.
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Normalerweise drängen sich eine Million Menschen am Hafen von Sydney, um das jährliche Feuerwerk zu sehen. In diesem Jahr raten die Behörden den Feiernden, sich das Feuerwerk aufgrund der Coronavirus-Pandemie im Fernsehen anzusehen.
© Quelle: Mark Baker/AP/dpa
Was kommt
Wird der Lockdown verlängert? Vieles deutet darauf hin, dass der ursprünglich bis zum 10. Januar befristete Lockdown nicht aufgehoben wird. Am 5. Januar wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder darüber beraten.
Was die Pandemie leichter macht
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Das Indie-Game „Among Us“ ist in der Pandemie zu einen großen Hit geworden.
© Quelle: Innersloth
Dieses Silvester wird deutlich ruhiger, aber dass muss nicht heißen, dass es langweilig sein muss. RND-Autor Ben Kendal hat einige Spieletipps für Erwachsene und Kinder zusammengestellt: von Klassikern wie „Scharade“ und „Wer bin ich?“ bis zum Gaming-Phänomen des Jahres „Among Us“.
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