Experte: Höchststand der Coronavirus-Fälle wird erst noch erreicht
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Der Ausbruch der neuen Lungenkrankheit in China wird nach Einschätzung eines führenden chinesischen Lungenexperten erst in sieben bis zehn Tagen seinen Höhepunkt erreichen.
© Quelle: imago images/ZUMA Press
Peking. Der Ausbruch der neuen Lungenkrankheit in China wird nach Einschätzung eines führenden chinesischen Lungenexperten erst in sieben bis zehn Tagen seinen Höhepunkt erreichen. Wie der Chef des nationalen Expertenteams im Kampf gegen das Virus, Zhong Nanshan, in einem Mittwoch verbreiteten Interview der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua sagte, sind "frühe Entdeckung und frühe Isolation" entscheidend, um das Virus in den Griff zu bekommen.
Experte: Höchststand wird erst noch erreicht
"Es ist sehr schwierig, definitiv vorherzusagen, wann der Ausbruch seinen Höhepunkt erreicht", sagte der renommierte Wissenschaftler. "Aber ich denke, in einer Woche oder zehn Tagen wird der Höchststand erreicht werden - und danach wird es keinen Anstiege im großen Stil mehr geben." Eine Impfung sieht der Experte so schnell nicht. Die Entwicklung werde drei bis vier Monate oder auch länger dauern.
Der neuartige Erreger gleiche vom Ursprung her einem Virus, das 2017 in Fledermäusen entdeckt worden sei. Das 2019-nCov genannte neue Virus habe vermutlich einen Zwischenwirt in einem wilden Tier, sagte Zhong Nanshan. Es wird vermutet, das das Virus seinen Ausgang auf einem Markt in der zentralchinesischen Stadt Metropole hatte, wo auch Wildtiere zum Verzehr verkauft wurden.
China zeigt sich zuversichtlich
Er glaube nicht, dass der Ausbruch so lange dauern werde wie die Sars-Pandemie vor 17 Jahren, die sechs Monate dauerte. Sars steht für "Severe Acute Respiratory Syndrome", also Schweres Akutes Atemwegssyndrom. Es war anfangs vertuscht worden, so dass es Monate dauerte, bis das ganze Ausmaß bekannt wurden. Rund 8000 Menschen erkrankten, 800 starben.
China habe drastische Maßnahmen ergriffen, besonders für die Früherkennung und frühe Quarantäne, sagte Zhong Nanshan. "Wir sind ausreichend zuversichtlich, einen größeren Ausbruch oder eine Wiederkehr zu verhindern, solange diese beiden Maßnahmen ergriffen werden." Es müsse aber auch noch viel geforscht werden.
Virus im Labor nachgezüchtet
Ein "Durchbruch" wird währenddessen aus Australien vermeldet. Australischen Wissenschaftlern gelang es, das Coronavirus im Labor nachzuzüchten. Das teilte das Peter Doherty Institut für Infektionen und Immunität in Melbourne am Mittwoch mit. Das Virus sei von einem infizierten Patienten entnommen und erfolgreich nachgezüchtet worden.
Nunmehr könne in Zusammenarbeit mit anderen Instituten und der Weltgesundheitsorganisation WHO an einem Gegenmittel gearbeitet werden. Julian Druce, Leiter des Viren-Labors, sprach von einem „bedeutenden Durchbruch“.
RND/dpa