Inzidenz steigt auf 124,9: RKI meldet 20.472 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 20.472 Corona-Neuinfektionen und 157 Todesfälle gemeldet.
© Quelle: dpa
Berlin. Die Infektionslage in Deutschland verschärft sich weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt bei 124,9, wie aus Zahlen vom Samstagmorgen hervorgeht. Damit ist der Wert so hoch wie seit dem 19. Januar (131,5) nicht mehr. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Am Freitag hatte das RKI die Inzidenz noch mit 119,1 angegeben, vor zwei Wochen lag sie bei 76,1. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche an und ist eine wichtige Kennzahl zum Pandemieverlauf. Nachdem im Lockdown die Zahl der Neuinfektionen bis etwa Mitte Februar deutlich gefallen war, stieg die Zahl der Ansteckungen zuletzt wieder kräftig – was Experten auch auf die weite Verbreitung ansteckenderer Varianten zurückführen.
Mehr als 20.000 Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI im Laufe des Freitags 20.472 neue Corona-Infektionen, wie es am Samstagmorgen hieß. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 157 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 16.033 Neuinfektionen und 207 neue Todesfälle verzeichnet.
Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.755.225 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 2.477.500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 75.780.
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Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,14 (Vortag 1,08). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 114 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Bei der Beurteilung der Maßnahmen kommt es auch auf Kapazitäten von Intensivbetten, Geräten und Personal an. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) erfasste zuletzt 3.334 Corona-Patienten, die in 1.280 Krankenhäusern in Deutschland intensivmedizinisch behandelt werden müssen. 55 Prozent der Corona-Intensivpatienten müssen künstlich beatmet werden. Zudem verzeichnete die DIVI 20.724 belegte Intensivbetten. 3.284 Betten sind noch frei.
Das muss bei der Beurteilung der Infektionslage beachtet werden
Auch der Fortschritt bei den Impfungen hat Auswirkungen auf die Infektionsdynamik. Laut dem offiziellen Impf-Dashboard haben 10 Prozent der Gesamtbevölkerung seit dem Start der Impfkampagne eine erste Impfdosis erhalten, 4,4 Prozent den vollen Impfschutz. 12.040.271 Impfdosen wurden insgesamt verabreicht.
Die Positivenrate ist eine Kennzahl, die angibt, wie viele der durchgeführten Corona-Tests tatsächlich positiv sind. Steigt die Positivenrate, ist das ein Hinweis darauf, dass das Infektionsgeschehen zunehmen könnte. Jeden Mittwoch veröffentlicht das RKI die neu errechneten Werte in seinem Situationsbericht. Waren zum Jahresbeginn 12,83 Prozent der Tests positiv, sind es Ende Januar, 8,44 Prozent gewesen. Bis Anfang März sank die Rate weiter auf einen Wert von rund 6,1 Prozent. In der Woche vom 8. bis 14. März ist sie wieder angestiegen – auf 6,8.
Positiver Corona-Test sagt nichts über Infektiosität aus
Fällt ein Corona-Tests positiv aus, bedeutet das, dass sich die Getesteten mit Sars-CoV-2 infiziert haben. Es heißt aber nicht, dass sie auch infektiös sind und andere anstecken können. Die Höhe des Ansteckungsrisikos hängt von der Virusmenge ab.
Die Viruskonzentration beschreibt der sogenannte Ct-Wert. Je höher diese Kennzahl ist, desto niedriger ist die Viruskonzentration und desto weniger wahrscheinlich ist es, dass die Infizierten andere Menschen anstecken können. Das RKI weist darauf hin, dass der Ct-Wert je nach Probennahme und Testverfahren variieren kann.
RND/dpa