Inzidenz bei 383,2: RKI meldet 58.719 Corona-Neuinfektionen
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Ein Helfer der Johanniter nimmt im Corona Testzentrum am Flughafen Hannover einen Abstrich.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Berlin. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 383,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 407,4 gelegen (Vorwoche: 502,4; Vormonat: 669,9). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage.
Verzerrte Tageswerte
Expertinnen und Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Teilweise werden Infektionen auch gar nicht erst erkannt, weil sie symptomlos verlaufen. Jemand, der keine Symptome hat, kann aber genauso seine Mitmenschen infizieren und zur Ausbreitung des Coronavirus beitragen wie Infizierte mit Symptomen. In den Statistiken unberücksichtigt bleiben ferner Menschen, die sich trotz Symptomen nicht testen lassen.
Tägliche Neuinfektionen und Todeszahlen schwanken stark
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 58.719 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 88.961 registrierte Ansteckungen) und 165 Todesfälle (Vorwoche: 197) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Außerdem fließen bei den Angaben zu den Corona-Todesfällen sowohl direkt an Covid-19 Verstorbene mit ein als auch Menschen mit Grunderkrankungen, die mit Corona infiziert waren, aber bei denen nicht sicher ist, was letzten Endes die Todesursache war. Es wird also nicht zwischen „an“ und „mit Covid-19 verstorben“ unterschieden. Zudem handelt es sich um einen zeitverzögerten Parameter. Bis ein Corona-Infizierter verstirbt, vergehen in der Regel mehrere Wochen. Und dann dauert es noch einmal, bis der Todesfall an das RKI übermittelt wird, weshalb die Behörde auf mögliche Nachmeldungen hinweist.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 25 949 175 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
RND/dpa