Rücksicht auf Gehörlose: Freiwillige produzieren in Spanien transparente Masken
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Ist der Mund hinter einer Maske verborgen, macht das Gehörlosen schwer zu schaffen.
© Quelle: imago images/ANE Edition
Eine Gruppe freiwilliger Helfer hat im südspanischen Jerez de la Frontera mit der Produktion von Schutzmasken für Gehörlose begonnen. Diese haben einen Rahmen aus Stoff, der Mittelteil ist aber aus transparentem Kunststoff, der den Mund sichtbar macht. Grund: Gehörlose oder Menschen, die nur eingeschränkt hören können, müssen zur besseren Verständigung neben der Gebärdensprache auch die Lippen ihres Gegenüber lesen können. Das können sie aber derzeit meist nicht, weil immer mehr Menschen sich im Kampf gegen das Coronavirus mit Mundschutz oder Masken schützen.
Gespräche mit medizinischem Personal vereinfachen
"Wir haben zunächst die Regenhauben von Kinderwagen für die Herstellung benutzt", sagte Francisco Zuastí, einer der Freiwilligen, am Dienstag im spanischen Fernsehen. An den Seiten sind die Masken leicht geöffnet, damit Luft hereinkommt und sie nicht beschlagen. Ansonsten sei das Material aber sehr widerstandsfähig und biete viel mehr Schutz als herkömmliche Stoffmasken, erklärte Zuastí.
Die Gruppe hofft, dass ähnliche Initiativen nun von Andalusien aus auch in anderen Landesteilen angestoßen werden, damit sich nicht nur Gehörlose untereinander besser verständigen können, sondern auch Gespräche etwa mit Ärzten und Apothekern vereinfacht werden. "Schließlich gibt es in Spanien etwa eine Million Menschen, die nicht gut oder gar nichts hören können", so Zuastí.
RND/dpa