RKI meldet 1608 Neuinfektionen – Inzidenz springt auf 9,4
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Nach Angaben des Robert Koch-Instituts stieg die Zahl der Corona-Neuinfektionen von gestern bis heute früh um über 1600 an.
© Quelle: Paul Zinken/dpa
Berlin.Zum zehnten Tag infolge ist die Sieben-Tage-Inzidenz angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagmorgen lag sie bei 9,4 – am Vortag betrug der Wert 8,6 – beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1608 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.05 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 952 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
22 neue Todesfälle
Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 35 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.743.389 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.638.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.359.
Reproduktionszahl steigt
Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl ist zuletzt ebenfalls kräftig gestiegen. Der sogenannte R-Wert lag nach RKI-Daten vom Freitag bei 1,38 (Vortag 1,33) und befand sich damit seit rund zehn Tagen über dem Wert von 1. Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 138 weitere Menschen anstecken.
Liegt der Wert anhaltend über 1, steigen die Fallzahlen. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Der R-Wert lag zuvor rund zwei Monate lang deutlich unter 1.
DIVI: 379 Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung
Bei der Beurteilung der Maßnahmen kommt es auch auf Kapazitäten von Intensivbetten, Geräten und Personal an. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) erfasste zuletzt 379 Corona-Patienten, die in 1264 Krankenhäusern in Deutschland intensivmedizinisch behandelt werden müssen. 63 Prozent der Corona-Intensivpatienten müssen künstlich beatmet werden (Stand 16. Juli, 12:15 Uhr).
Das muss bei der Beurteilung der Infektionslage beachtet werden
Auch der Fortschritt bei den Impfungen hat Auswirkungen auf die Infektionsdynamik. Laut dem offiziellen Impf-Dashboards haben 59,5 Prozent der Gesamtbevölkerung seit dem Start der Impfkampagne eine erste Impfdosis erhalten, 45,3 Prozent den vollen Impfschutz. 85 Millionen Impfdosen wurden insgesamt verabreicht (Stand 16. Juli, 10:20 Uhr).
Die Positivenrate ist eine Kennzahl, die angibt, wie viele der durchgeführten Corona-Tests tatsächlich positiv sind. Steigt die Positivenrate, ist das ein Hinweis darauf, dass das Infektionsgeschehen zunehmen könnte. Jeden Mittwoch veröffentlicht das RKI die neu errechneten Werte in seinem Situationsbericht. In der Woche vom 5. bis 11. Juli lag der Positivenanteil der erfassten Teste bei 1,10 %.
Positiver Corona-Test sagt nichts über Infektiosität aus
Fällt ein Corona-Tests positiv aus, bedeutet das, dass sich die Getesteten mit Sars-CoV-2 infiziert haben. Es heißt aber nicht, dass sie auch infektiös sind und andere anstecken können. Die Höhe des Ansteckungsrisikos hängt von der Virusmenge ab.
Die Viruskonzentration beschreibt der sogenannte Ct-Wert. Je höher diese Kennzahl ist, desto niedriger ist die Viruskonzentration und desto weniger wahrscheinlich ist es, dass die Infizierten andere Menschen anstecken können. Das RKI weist darauf hin, dass der Ct-Wert je nach Probennahme und Testverfahren variieren kann.
RND/dpa