Britische Studie zu Corona-Mutation: Herdenimmunität durch Impfung nicht mehr erreichbar
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Laut einer britischen Studie ist eine vollständige Herdenimmunität in Großbritannien nicht mehr durch Impfungen zu erreichen.
© Quelle: imago images/photothek
Berechnungen von Forschern der britischen Universität Warwick zufolge ist eine Immunisierung der Bevölkerung mithilfe der Corona-Impfstoffe in Großbritannien nicht mehr möglich. Stattdessen sei aufgrund der gerade erst angelaufenen Impfkampagne weiterhin mit zahlreichen Neuinfektionen zu rechnen. Für die aktuelle, dritte Welle könnten die Impfungen in Großbritannien nicht mehr rechtzeitig verteilt werden, teilten die Wissenschaftler in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie mit.
In ihrem Modell gingen die Forscher von unterschiedlichen Infektionsdynamiken aus und berücksichtigten die Verbreitung der Impfstoffe in der Bevölkerung. Doch in jedem Szenario – selbst bei einer Immunisierung der Bürger von 85 Prozent – ist laut den Forschern der Anstieg der Infektionen allein durch Impfungen derzeit nicht aufzuhalten. Der Grund: Die aktuelle Welle der B.1.1.7-Mutation durchseuche die bislang ungeimpften jüngeren Bevölkerungsgruppen vollständig.
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Forscher: Ohne Impfstoffe drohen weitere Virus-Wellen
Längerfristig hingegen habe die Impfstoffverbreitung entscheidenden Einfluss: Sollten die Vakzine nicht schnell genug verteilt oder von der Bevölkerung angenommen werden, drohen der Studie zufolge weitere Viruswellen mit deutlich höheren Todeszahlen. Die Forscher gehen zum Beispiel bei einer Durchimpfung der Bevölkerung von 85 Prozent von etwa 21.400 Toten aus, so sind es bei einem Infektionsschutz von 60 Prozent schon fast 100.000 Tote.
Neben den Impfungen betonen die britischen Forscher auch, wie wichtig es sei, dass jeder einzelne weiterhin Vorsicht walten lässt. Der Infektionsschutz durch Abstandsregeln, Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen habe auch weiterhin unmittelbaren Einfluss auf die Ausbreitung des Coronavirus und die Zahl der Toten.
Der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (SPD) hat in einem Tweet auf die Studie verwiesen und sie auf die Situation in Deutschland übertragen. Dabei betonte er, wie wichtig die Impfbereitschaft der Menschen für die Entwicklung der Pandemie ist.
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In Großbritannien läuft die Impfkampagne derzeit auf Hochtouren: Mittlerweile haben dort mehr als 26 Millionen Menschen ihre Erstimpfung erhalten. Allerdings sind bislang nur zwei Millionen Bürger vollständig geimpft. Zum Vergleich: In Deutschland wurden mehr als sieben Millionen Menschen erstmals und mehr als 3,2 Millionen bereits ein zweites Mal immunisiert.