Experten: Impfstoffe könnten weniger wirksam gegen Corona-Variante aus Südafrika sein

Zufällige Veränderungen im Erbgut, genannt Mutationen, gibt es bei Viren häufig.

Zufällige Veränderungen im Erbgut, genannt Mutationen, gibt es bei Viren häufig.

Britische Experten befürchten, dass die Corona-Impfstoffe gegen die in Südafrika entdeckte Virusvariante weniger wirksam sein könnten. Obwohl die Mutation 501.V2 gewisse Ähnlichkeiten mit der in Großbritannien entdeckten Variante B.1.1.7 habe, weise sie zusätzliche Veränderungen auf, die besorgniserregend seien, sagte Simon Clarke, Professor für Mikrobiologie an der University of Reading der Nachrichtenagentur Reuters.

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Impfstoffhersteller: Vakzine könnten in sechs Wochen optimiert werden

Clarke sagte weiter, dass die Mutationen das sogenannte Spikeprotein und somit den wichtigsten Teil des Virus betreffen. Denn Sars-CoV-2 könne mithilfe des Spikeproteins menschliche Zellen infizieren. Die Mutationen könnten das Virus somit „weniger anfällig für die von den Impfstoffen ausgelöste Immunreaktion machen“, sagte er Reuters. Studien müssen nun zeigen, ob dies der Fall ist.

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Biontech-Chef Ugur Sahin und der Professor für Medizin an der University of Oxford, John Bell, sagten gegenüber der Nachrichtenagentur, dass sie Tests mit den Virusvarianten 501.V2 und B.1.1.7 durchführten. Demnach könnten sie die Vakzine – falls notwendig – in etwa sechs Wochen optimieren, um die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Virusmutation zu verbessern.

Was über die Corona-Mutationen 501.V2 und B.1.1.7 bekannt ist

Zufällige Veränderungen im Erbgut, genannt Mutationen, gibt es bei Viren stetig. Manche verschaffen dem Erreger Vorteile – beispielsweise, indem sie ihn leichter übertragbar machen. Die südafrikanische Variante 501.V2 und die in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 sind bisherigen Erkenntnissen zufolge ansteckender als das ursprüngliche Covid-19-Virus. Nach Angaben der WHO haben sich sowohl diese als auch die in England entdeckte Variante des Virus im Hinblick auf Ansteckungswege oder Schwere der Erkrankung kaum oder gar nicht anders verhalten als das zuerst identifizierte Virus.

Die Variante 501.V2 wurde bereits unter anderem in Großbritannien, Frankreich, Finnland, der Schweiz, Japan, Südkorea und Australien nachgewiesen. Auch die Mutation B.1.1.7 wird in immer mehr Ländern entdeckt – auch in Deutschland wurde sie vereinzelt nachgewiesen. Anders als bei 501.V2, gehen viele Fachleute nicht von einer geringen Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe gegen die in Großbritannien entdeckte Variante aus. „Da haben wir im Moment keine großen Sorgen“, sagte der Charité-Virologe Christian Drosten. Auch Biontech geht davon aus, dass der Impfstoff gegen B.1.1.7 schützen sollte.

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RND/bk/dpa

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