Private Pflege-Anbieter warnen vor Lockerungen von Besuchsregeln

Altenpflegerin Jaqueline Ackermann und Bewohnerin Karin Plagemann begrüßen sich per Fuß im Kurt-Engert-Haus in Kiel. In der Pflege- und Senioreneinrichtung der Stiftung Kieler Stadtkloster gilt seit dem 18. März 2020 ein Besuchsverbot.

Altenpflegerin Jaqueline Ackermann und Bewohnerin Karin Plagemann begrüßen sich per Fuß im Kurt-Engert-Haus in Kiel. In der Pflege- und Senioreneinrichtung der Stiftung Kieler Stadtkloster gilt seit dem 18. März 2020 ein Besuchsverbot.

Berlin. Private Pflege-Anbieter sind besorgt über Pläne in einigen Bundesländern, die strengen Besuchsregelungen in stationären Pflegeeinrichtungen wieder zu lockern. "Altenpflegeheime dürfen nicht zum Spiel auf Leben und Tod werden", warnte der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) am Freitag in Berlin. Die alten, meist hochbetagten Bewohner seien oft multimorbid erkrankt, sehr viele seien dement. Sie gehörten daher zur Hochrisikogruppe mit Blick auf Ansteckungen und Erkrankungen mit dem oft tödlich verlaufenden Coronavirus.

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"Natürlich können auch wir nur zu gut verstehen, wenn die alten Menschen in den Pflegeeinrichtungen ihre Tochter, ihren Sohn, die Enkel sehen wollen oder die Angehörigen ihre pflegebedürftigen Eltern", räumte der Vizepräsident des Verbandes, Friedhelm Fiedler, ein. Noch sei aber der Verlauf der Pandemie nicht so positiv, dass Schutz und Sicherheit einfach gelockert oder beiseite geschoben werden dürften. "Wer sich im Alter, vor allem dann, wenn etliche Vorerkrankungen vorliegen, ansteckt, spielt mit dem Leben", mahnte Fiedler.

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Er wies zudem auf die Gefährdung des Personals in den Heimen hin. "Für den Arbeitgeberverband Pflege sind die wenig durchdachten Lockerungsübungen bei den Besuchsverboten oder Verboten von Ausgangsbeschränkungen, wie sie jetzt auf breiter Front, etwa in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein angekündigt wurden, verantwortungslos", kritisierte Fiedler.

RND/dpa

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