Kinder und Jugendärzte fordern Ende von Massentests und Quarantäne in Schulen
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Wie soll es an den Schulen weitergehen? Kinder- und Jugendärzte fordern ein Ende von Covid-Massentests und Quarantänemaßnahmen.
© Quelle: dpa
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordert gemeinsam mit weiteren Fachgesellschaften ein Umdenken in der Corona-Politik. Die Dynamik der Omikron-Welle erfordere einen „Strategiewechsel hin zu einem sehr viel gezielteren Schutz der Risikogruppen“, heißt es in einer Stellungnahme des BVKJ, die von der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) mitgetragen wird.
Es gehe „nicht mehr um eine nunmehr vollkommen illusorische Verhinderung jeder Infektion, sondern um den gezielten Schutz vor schwerer Erkrankung“ so die Verbände. Umfassende Kontaktnachverfolgung und Quarantäneanordnungen seien „angesichts der Dynamik der Welle nicht mehr möglich und würden zudem die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur gefährden.“ Die begrenzten PCR-Testkapazitäten müssten in erster Linie für Risikobereiche wie etwa Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zur Verfügung stehen. Dadurch bedingt sei auch die „Beendigung anlassloser Massentests, insbesondere in Schulen und Kitas“ erforderlich, da sie „keinen erkennbaren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie“ leisten würden.
Weiter heißt es in der Stellungnahme: „Der in vielen Bundesländern bereits angekündigte Verzicht auf Quarantäne in Schulen und Kitas ist ebenso richtig, denn Kinder und Jugendliche sind durch eine Infektion kaum gefährdet, wohl aber durch unnötige Unterbrechung ihres Schulalltags mit Sport und Freizeitaktivitäten.“ Die hohen Infektionszahlen in dieser Altersgruppe sind aus Sicht der Fachverbände kein Anlass zur Sorge, da das Auftreten von schweren Erkrankungsfällen in dieser Altersgruppe weiterhin gering sei: Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder seien „durch die etablierten Hygienemaßnahmen ausreichend geschützt, wenn Erkrankte in Eigenverantwortung zu Hause bleiben, wie es auch vor der Pandemie üblich war“. Das gelte nun umso mehr, da Eltern, die Angst vor einer Infektion ihrer Kinder hätten, die Impfung ihrer Kinder ab dem 5. Lebensjahr nach Stiko-Vorgaben offenstehe.
RND/ih