Corona-Impfstoffkandidat von CureVac zeigt erste Erfolge
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Das Tübinger Pharmaunternehmen arbeitet an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus. (
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Tübingen. Seit Januar arbeitet das Pharmaunternehmen CureVac an einem Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2, der als einer der aussichtsreichsten Kandidaten gilt. Nun vermeldete der Konzern erste Erfolge. Bereits bei einer relativ geringen Dosierung zeige das Mittel positive Ergebnisse.
Die vorliegenden Daten in der noch relativ frühen Phase zeigen eine ausgewogene Immunantwort, verbunden mit der Bildung einer hohen Anzahl von virusneutralisierenden Titern (VNTs) und T-Zellen. VNTs sind ein wesentlicher Indikator dafür, dass der Impfstoffkandidat eine starke immunologische Reaktion zur Neutralisierung von SARS-CoV-2 hervorrufen kann.
CureVac setzt auf mRNA-Plattformtechnologie
Der Pharmakonzern arbeitet seit fast zwei Jahrzehnten mit der mRNA-Technologie. Dabei handelt es sich um eine „mesenger RNA“, also eine Boten-Ribonukleinsäure. CureVacs mRNA-basierter Impfstoffkandidat versucht, eine adaptive Immunantwort auszulösen. Also eine Antwort des Immunsystems, die sich anpasst.
Im Januar starteten präklinische Tests mit dem tübinger Impfstoffkandidaten, der mit einer Vielzahl von potenziellen antigenen Konstrukten konfrontiert wurde, um eine hohe Immunogenität auszulösen. Immunogenität ist die Fähigkeit eines Antigens, eine Antwort des Immunsystems auszulösen. Die mRNA-Konstrukte basieren in diesem Fall auf dem Coronavirus-spezifischen Spike-Protein. Der Vorteil der Technologie: Sie kann so angepasst werden, dass sie unterschiedlich starke Immunreaktionen gegen verschiedene Antigene auslöst.
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© Quelle: Reuters
Dr. Mariola Fotin-Mleczek, Chief Technology Officer von CureVac, sagt: „Die präklinischen Daten bestätigen unsere Strategie, die vielversprechenden Ergebnisse unseres Tollwutimpfstoffs, die wir in unserer laufenden klinischen Studie mit gesunden Freiwilligen gewonnen haben, auch in der Entwicklung anderer Impfstoffe weiter zu nutzen. Es ist bemerkenswert, dass wir mit beiden Impfstoffkandidaten – Tollwut und COVID-19 – wie auch bei unseren Grippe- und RSV-Projekten in der Lage waren, derart gute Resultate mit einer solch niedrigen Dosis zu erzielen. Die Ergebnisse verdeutlichen erneut das Potenzial unserer mRNA-Technologie, die herkömmliche Entwicklung von Impfstoffen zu revolutionieren.“
Der Konzern plant, im Frühsommer mit Tests mit dem möglichen Covid-19-Impfstoff zu starten. Im Juni, spätestens im Juli soll eine erste klinische Studie mit rund 100 Personen starten. Bei positiven Testergebnissen, werde danach eine weitere klinische Studie mit ein paar Tausend Versuchsteilnehmern erfolgen, so ein Sprecher des tübinger Unternehmens. Die Europäische Union will die Firma bei der Entwicklung mit bis zu 80 Millionen Euro unterstützen. Auch von der „Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“ (CEPI), der „Bill & Melinda Gates Stiftung“ sowie der „Defense Advances Research Projects Agengy“ (DARPA), einer Behörde des US-Verteidigungsministeriums, erhielt der Konzern finanzielle Unterstützung. Weltweit laufen 115 Projekte zu einem Corona-Impfstoff.