Immunschutz und Omikron

Sinkender Impfschutz nach fünf Monaten: Brauchen Kinder und Jugendliche eine Booster-Impfung?

Auch Kinder und Jugendliche können sich gegen das Coronavirus impfen lassen.

Über Zwölfjährige können sich gegen Corona boostern lassen.

Bereits nach drei bis sechs Monaten kann die Immunantwort nach zwei verabreichten Dosen von Biontech/Pfizer schwächer ausfallen als direkt nach der Impfung. Bei der Omikron-Variante fällt der Schutz vor einer Corona-Infektion und Covid-19-Erkrankung zudem grundsätzlich geringer aus als noch bei Delta. Denn die Mutante trickst die Abwehr durch Antikörper aus. Das haben Studien für Erwachsene bereits vor einigen Wochen gezeigt. Immerhin ein Basisschutz vor Covid-19 bleibt nach bisherigen Erkenntnissen lang anhaltend erhalten.

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Aber wie sieht es bei Kindern und Jugendlichen aus? Die US-Gesundheitsbehörde (CDC) hat auch für die Altersgruppe der Fünf- bis 17-Jährigen inzwischen umfangreiche Daten der örtlichen Krankenversicherungen ausgewertet. Das Ergebnis: Bei ihnen sieht es ähnlich aus wie bei den Erwachsenen. Die Zweifachimpfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer war bereits nach fünf Monaten weniger effektiv. Der Impfschutz fiel bei Omikron auch geringer aus als noch bei Delta.

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Corona-Impfung: Schutz vor schwerem Covid-19 bleibt

Die Zweifachimpfung schütze aber auch nach verstrichener Zeit die Fünf- bis 17-Jährigen verlässlich vor einem besonders schweren Covid-19-Verlauf. Die Impfeffektivität bei einer Krankenhaus­einweisung gibt die Behörde mit 73 bis 94 Prozent an. Wie auch bei den Erwachsenen bleibt bei Kindern und Jugendlichen der Analyse zufolge also ein Basisschutz vor dem Schlimmsten bestehen.

Was aber nach bisheriger Datenlage vor allem bei den über Zwölfjährigen schnell stark abnimmt, ist der Schutz vor einer – womöglich symptomatischen – Corona-Infektion. Bereits in den ersten Monaten bleibt er bei Omikron auf geringem Niveau, danach verschwindet er der CDC zufolge offensichtlich gänzlich. Der Schutz ließe sich in den höheren Altersgruppen allerdings auch wieder optimieren. Wie auch bei den Erwachsenen klappt das mithilfe einer Auffrischimpfung.

Die Daten zeigen, dass die grundsätzliche Impfwirksamkeit gegen Omikron nach der dritten Booster-Dosis bei 16- bis 17-Jährigen wieder 81 Prozent betrug, was ein hohes Schutzniveau ist. Die CDC spricht sich deshalb für Booster-Impfungen bei Zwölf- bis 17-Jährigen aus, bei den Jüngeren reiche vorerst die Zweifachimpfung aus. Zumal es bei den unter Zwölfjährigen noch keine aussagekräftigen Daten dazu gebe, wie stark Omikron und verstreichende Zeit nach der Grundimmunisierung den Impfschutz verändern.

Gesundheitsminister Lauterbach: Die Pandemie ist noch nicht vorbei
07.03.2022, Berlin: Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, spricht bei einer Pressekonferenz. In der Pressekonferenz geht es um die medizinische Versorgung in der Ukraine und im ein neues Infektionsschutzgesetz. Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Lauterbach betonte auch, dass nun funktionierende Infektionsschutzgesetze benötigt würden, um schnell und erfolgreich auf zukünftige Ausbrüche zu reagieren.

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Stiko empfiehlt Booster-Impfung für Zwölf- bis 17-Jährige

Das deckt sich mit der momentanen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Deutschland. Das Gremium empfiehlt wie auch die CDC in den USA eine Auffrischimpfung für Zwölf- bis 17-Jährige. Für Jüngere gibt es bislang keine Empfehlung. Geimpft werden soll mit dem Mittel von Biontech/Pfizer in einer altersentsprechenden Dosierung von 30 Mikrogramm. Die dritte Booster-Dosis soll frühestens drei Monate nach dem letzten Impftermin verabreicht werden.

Auch die Stiko stellt fest, dass in dieser Altersgruppe nach wenigen Monaten der Impfschutz wieder abnehme und die Wirksamkeit durch Omikron insgesamt reduziert sei. „Durch eine Auffrischimpfung (dritte Impfung) wird der Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungs­wahrscheinlichkeit von Sars-CoV-2-Infektionen reduziert“, heißt es in einer Mitteilung von Mitte Januar. Das Risiko für schwere Nebenwirkungen wird als sehr gering eingeschätzt. Es sind kurzweilige Impfreaktionen wie nach der zweiten Impfstoffdosis zu erwarten – beispielsweise Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit und Muskelschmerzen.

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