Drosten: Müssen im Winter „sehr wahrscheinlich noch einmal härter eingreifen“
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Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin.
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Christian Drosten hält es für wahrscheinlich, dass im kommenden Winter noch einmal strengere Corona-Maßnahmen nötig sein könnten. „Corona ist eben keine Grippe“, sagte der Virologe von der Berliner Charité in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Viele Menschen würden vergessen, dass sie in ihrem Leben viele Grippeinfektionen durchmachten. Das führe dazu, dass „eine Grippewelle von selbst ausläuft, weil – außer den Kindern – fast alle eine Immunität besitzen“. Genau diese Immunität fehle bei Corona noch. „Der R-Wert würde im November, wenn man das einfach laufen ließe, wieder auf zwei oder drei hochschießen“, so Drosten.
Im Sommer dagegen müsse man wahrscheinlich mit „relativ milden Maßnahmen das Infektionsgeschehen kontrollieren“, sagte der Virologe. Dabei seien Masken in Räumen weiterhin eines der wirksamsten Mittel. „Die jungen, dreifach Geimpften können sich aber wieder frei bewegen – sie bauen, wenn sie sich infizieren, Immunität auf, auch für die Gemeinschaft.“ Auch das Long-Covid-Risiko sei bei Geimpften deutlich geringer.
Lauterbach verteidigt weiterhin Ende der Corona-Schutzvorgaben
Gesundheitsminister Lauterbach hat das Ende vieler Corona-Schutzvorgaben erneut verteidigt und die Länder zur Umsetzung der neuen Rechtsgrundlage aufgerufen.
© Quelle: dpa
Podcast-Ende kein Zeichen der Entspannung
Im Podcast „Das Coronavirus-Update“ informiert Drosten im Wechsel mit der Virologin Sandra Ciesek über die Pandemielage. Anfang des Monats hatte der NDR mitgeteilt, dass die beiden Forschenden im März damit aufhören werden. Als Zeichen der Entspannung möchte Drosten dies aber nicht verstanden haben. „Ich gestehe, ich war derjenige, der gesagt hat: Ich schaffe es nicht mehr. Ich brauche Zeit für die Forschung. Ich habe ein Institut zu leiten.“ Würden sich größere Probleme auftun, werde er wieder aktiver werden. „Dafür brauche ich aber keinen Podcast.“
RND/asu