Biontech-Gründer: „Impfschutz noch bis zum neunten Monat sehr hoch“
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Schwere Krankheitsverläufe bei Geimpften sind laut Biontech-Gründer Ugur Sahin zwar möglich, jedoch ausgesprochen selten.
© Quelle: imago images/Political-Moments
Mehrere internationale Studien konnten zeigen, dass der Schutz des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer vor symptomatischen Infektionen mit der Zeit nachlässt. Der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen erweist sich dagegen als deutlich robuster: „Kürzlich veröffentlichte Daten aus unserer Studie zeigen, dass der Impfschutz noch bis zum neunten Monat sehr hoch ist, sodass es bei Geimpften nur selten zu schweren Erkrankungen und einer Krankenhausbehandlung kommt“, machte Biontech-Gründer Ugur Sahin im Interview mit der „Bild am Sonntag“ deutlich.
Trotzdem spricht sich Sahin klar für eine Auffrischungsimpfung aus. „Ein Booster schützt zum einen den Geimpften sehr gut vor Erkrankung, er hilft aber auch, weitere Ansteckungsketten zu unterbrechen“, sagte er. Das könne Deutschland über den anstehenden schwierigen Winter helfen.
Jährliche Corona-Impfungen möglich
Besonders für ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen sei eine Auffrischungsimpfung wichtig, da es bei ihnen zu einem schnellen Abfall der Antikörper kommen kann. Sollte es im Rahmen der Booster-Impfungen zu Engpässen kommen, könnte eine erneute Priorisierung dieser Gruppen laut Sahin ein Ansatz sein.
„Es wäre jedoch wünschenswert, in Praxen oder Impfzentren so pragmatisch wie möglich vorzugehen und nicht Menschen ungeimpft nach Hause zu schicken, obwohl man sie unproblematisch impfen könnte“, fügt er hinzu.
Denn letztlich kann die dritte Impfung den Schutz von allen Geimpften, unabhängig vom Alter und von Vorerkrankungen, deutlich verstärken. „Entsprechend erwarten wir, dass er länger anhält als der Schutz nach der Doppelimpfung“, so Sahin.
Weitere Impfungen gegen das Coronavirus, etwa im jährlichen Abstand, schließt der Biontech-Gründer nicht aus. „Wir haben aber noch keine Daten, ob und wann unter Umständen eine vierte Impfung sinnvoll wäre“, sagte er. Dies hinge auch von weiteren Virusvarianten ab.
RND/tmo/mit dpa