Intensivmediziner fordert mehr Tempo für Booster
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Christian Karagiannidis ist Sprecher der Divi-Sektion „Lunge – Sektion respiratorisches Versagen“ und Mitinitiator sowie Sprecher des Divi-Intensivregisters
© Quelle: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)
Der Leiter des deutschen Intensivregisters, Christian Karagiannidis, hat sich im NDR-Info-Podcast „Coronavirus-Update“ für mehr Tempo bei Booster-Impfungen ausgesprochen. Er sei die ganzen Ausreden leid und würde alles daransetzen, dass die Geschwindigkeit beim Boostern jetzt blitzartig nach oben gehe, sagte er dem NDR.
Die Auffrischungsimpfung gehöre mittlerweile zur Grundimmunisierung gegen das Coronavirus – nicht nur bei Älteren oder Risikopatientinnen und ‑patienten. Um die Ausbreitung deutlich zu reduzieren, seien eine Million Booster-Impfungen pro Tag notwendig. Davon sei Deutschland aber im Moment noch weit entfernt.
Auch, wenn der Effekt der Auffrischungsimpfungen erst knapp vier Wochen später spürbar werden würde, wäre die Perspektive, dass der Zuwachs an neuen Patientinnen und Patienten Anfang des kommenden Jahres nicht völlig durch die Decke schieße, insbesondere für Krankenhäuser wichtig.
Über 3000 Corona-Patienten auf der Intensivstation
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreicht seit einiger Zeit täglich neue Höchstwerte. Zuletzt gab das Robert Koch-Institut (RKI) die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 312,4 an. Am Vortag hatte der Wert bei 303,0 gelegen. Außerdem meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI binnen eines Tages 32.048 Corona-Neuinfektionen.
Das spiegelt sich auch in den Zahlen auf den Intensivstationen wider: Laut dem Tagesreport des Divi-Intensivregisters sind derzeit 3280 Corona-Patientinnen und ‑Patienten in intensivmedizinischer Behandlung. 51 Prozent von ihnen müssen beatmet werden (Stand 16. November).
RND/kb