Psychologin: #allesaufdentisch verbreitet Verschwörungsideologie

Berlin/Frankfurt am Main. Die Sozialpsychologin Pia Lamberty hat vor verschwörungsideologischen Inhalten der Video-Aktion „allesaufdentisch“ gewarnt. „Die Aktion #allesaufdentisch verbreitet in verschiedenen Videos verschwörungsideologisches Geraune und versucht, wissenschaftliche Außenseiterpositionen als dem wissenschaftlichen Konsens gleichwertig darzustellen“, sagte Lamberty dem Evangelischen Pressedienst (epd). Solche Kampagnen legitimierten verschwörungsideologische Narrative und trügen sie weiter in die Gesellschaft.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Kein sachlicher und faktenbasierter Diskurs

Bei der Aktion, zu der der Schauspieler Volker Bruch (Babylon Berlin) aufgerufen hatte, befragen Künstlerinnen und Künstler Wissenschaftler zu verschiedenen Themen rund um die Corona-Pandemie, darunter „Masken“, „Grundrechtseinschränkungen“, „Impfpflicht“, und zu Themen wie Meinungsfreiheit und Medien. 55 Videos sind seit Donnerstag auf der Internetseite der Kampagne zu sehen. Sie ist mit der Forderung nach einem Runden Tisch, der die Politik beraten soll und an dem Wissenschaftler mit unterschiedlichen Standpunkten teilnehmen sollen, verbunden. Unter den Künstlerin, die sich beteiligen, ist auch der Schauspieler Wotan Wilke Möhring.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Ein „faktenbasierter und sachlicher“ Diskurs, wie es die Macherinnen und Macher behaupteten, sei dies nicht, betonte Lamberty, die Geschäftsführerin des gemeinnützigen Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) in Berlin ist. CeMAS untersucht, wie sich Verschwörungsideologien, Desinformation, Antisemitismus und Rechtsextremismus in der Gesellschaft verbreiten.

Pandemie wird zur „kollektiven Angststörung“ erklärt

Bei der Aktion werde beispielsweise behauptet, die Pandemie sei eine „kollektive Angststörung“ oder „ein großes Milgram-Experiment“ und Faktenchecker seien „die neue Medienpolizei“ und „Propagandamaschinen“, kritisierte Lamberty. Es werde von einer „digitalen Massenvernichtung freier Rede“ gesprochen und dass der Straftatbestand der Hassrede das „überlebenswichtige Grundrecht der Meinungsfreiheit“ attackieren würde.

Diese Aussagen würden nicht nur von den Schauspielerinnen und Schauspielern getätigt, sondern auch von den eingeladenen Wissenschaftlern, betonte Lamberty: „Hier zeigt sich wieder einmal, dass auch eine akademische Bildung kein Garant ist, nicht in eine verschwörungsideologisch geprägte Weltsicht abzugleiten.“ Es würden Vertreter wissenschaftlicher Minderheitenmeinungen präsentiert und damit auf eine Stufe mit anerkannten Experten gestellt.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

RND/epd

Mehr aus Gesundheit

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken