Neuer Tiefstand in 2021: RKI meldet 5011 Corona-Neuinfektionen und 34 neue Todesfälle
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Das Robert Koch-Institut verzeichnet 5011 Corona-Neuinfektionen und 34 neue Todesfälle binnen eines Tages.
© Quelle: Tobias Wuntke/Universitätsklini
Berlin. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 5011 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 34 neue Todesfälle verzeichnet – und damit ein neuer Tiefstand im Jahr 2021.
Der Wert ist aber mit Vorsicht zu genießen: Er bezieht sich explizit nicht darauf, wie viele Menschen binnen eines Tages gestorben sind. Es geht um die Zahl der Meldungen an das RKI. Darin können auch Todesfälle enthalten sein, die schon einige Zeit zurückliegen. Am Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen zudem meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland bei 68,0
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 04.40 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 4732 Neuinfektionen und 60 neue Todesfälle verzeichnet. Am Montag davor lag die Zahl der neuen Todesfällen bei 62, am Montag den 11.1. lag der Wert bei 343. Niedriger als an diesem Montag war die Zahl der neuen Todesfälle zuletzt am 1. November 2020 gewesen: An dem Sonntag wurden 29 neue Fälle verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 68,0 - und damit höher als am Vortag (66,1). Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.
Corona-Lage in Deutschland: RKI-Lagebericht vom 8. März
Das Robert Koch-Institut verzeichnet 5011 Corona-Neuinfektionen und 34 neue Todesfälle.
© Quelle: dpa
Corona-Lage in Deutschland: Viele Infektionen werden nicht erkannt
Vor vier Wochen, am 8. Februar, hatte die Inzidenz bei 76 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.505.193 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.310.900 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 71.934.
R-Wert sollte stabil unterhalb von 1 liegen
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,06 (Vortag 1,06). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Der täglich vom RKI errechnete R-Wert bezeichnet die effektive Reproduktionszahl. Sie ist Ausdruck des Gleichgewichts zwischen dem infektionsvermeidenden Verhalten der Bevölkerung und der Infektiosität des Virus selbst. Der Schätzwert bezieht sich auf die Lage von vor etwa eineinhalb Wochen. Um exponentielles Wachstum zu vermeiden, sollte sich der Wert stabil unterhalb der kritischen Grenze von 1 bewegen.
Bei der Beurteilung der Maßnahmen kommt es auch auf Kapazitäten von Intensivbetten, Geräten und Personal an. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) erfasste zuletzt 2786 Corona-Patienten, die in 1279 Krankenhäusern in Deutschland intensivmedizinisch behandelt werden müssen. 57 Prozent der Corona-Intensivpatienten müssen künstlich beatmet werden. Zudem verzeichnete die DIVI 19.652 belegte Intensivbetten. 4282 Betten sind noch frei.
Das muss bei der Beurteilung der Infektionslage beachtet werden
Auch der Fortschritt bei den Impfungen hat Auswirkungen auf die Infektionsdynamik. Laut dem offiziellen Impfdashboard haben 5,9 Prozent der Gesamtbevölkerung seit dem Start der Impfkampagne eine erste Impfdosis erhalten, 2,9 Prozent den vollen Impfschutz. 7.326.098 Impfdosen wurden insgesamt verabreicht.
Die Positivenrate ist eine Kennzahl, die angibt, wie viele der durchgeführten Corona-Tests tatsächlich positiv sind. Steigt die Positivenrate, ist das ein Hinweis darauf, dass das Infektionsgeschehen zunehmen könnte. Jeden Mittwoch veröffentlicht das RKI die neu errechnete Positivenrate in seinem Situationsbericht. Seit Anfang Januar sinkt die Quote: Waren zum Jahresbeginn noch 12,83 Prozent der Tests positiv, sind es Ende des Monats, 8,44 Prozent gewesen. In der dritten Februarwoche betrug die Positivenrate 6,12 Prozent.
Positiver Corona-Test sagt nichts über Infektiosität aus
Fällt ein Corona-Tests positiv aus, bedeutet das, dass sich die Getesteten mit Sars-CoV-2 infiziert haben. Es heißt aber nicht, dass sie auch infektiös sind und andere anstecken können. Die Höhe des Ansteckungsrisikos hängt von der Virusmenge ab.
Die Viruskonzentration beschreibt der sogenannte Ct-Wert. Je höher diese Kennzahl ist, desto niedriger ist die Viruskonzentration und desto weniger wahrscheinlich ist es, dass die Infizierten andere Menschen anstecken können. Das RKI weist darauf hin, dass der Ct-Wert je nach Probennahme und Testverfahren variieren kann.
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RND/dpa