Was Politik und Eltern jetzt tun sollten
Welche Folgen haben Pandemie und Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche? Und wie gehen wir damit um? Diesen Fragen geht Autorin Silke Fokken in ihrem Buch „Krisenkinder“ nach. Im RND-Interview spricht sie darüber, welche politischen Entscheidungen sie empörten und was Politik, Lehrkräfte und Eltern jetzt tun sollten.
Frau Fokken, inwiefern hat die Pandemie die Kinder verändert?
Kinder mussten vor allem wegen der langen Kita- und Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen einen massiven Eingriff in ihre Entwicklung hinnehmen. Ihnen fehlte Kontakt zu Gleichaltrigen. Sie sind unter anderem beim sozialen Lernen ausgebremst worden. Beim Lernen mit Blick auf Deutsch oder Mathe ist die Leistungsschere, die schon vor Corona ziemlich auseinanderklaffte, weiter auseinandergegangen. Forscherinnen der TU Dortmund haben die Lesefähigkeit von Viertklässlern 2016 und 2021 untersucht und festgestellt, dass die Gruppe der Kinder, die Probleme beim Lesen und Verstehen von Texten haben, größer geworden ist. Und es gibt außerdem Hinweise, dass vermehrt Kinder unter psychischen Auffälligkeiten oder Erkrankungen leiden. Damit müssen wir jetzt umgehen. Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.