Demente Großeltern - wie erklärt man es dem Kind?
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Eltern sollten ihr Kind bestärken, trotz Krankheit weiter Späße mit Oma oder Opa zu machen, sie oder ihn in den Arm zu nehmen oder mit ihnen zu kuscheln (Symbolbild).
© Quelle: CosmosDirekt/obs
Fürth. Eine Demenz betrifft meistens die gesamte Familie. Besonders bei jungen Enkelkindern kann es zu Irritationen kommen, wenn der Opa zur Begrüßung nur grummelt, statt seinen Enkel durch die Luft zu wirbeln. Oder wenn bei Oma das Handy im Küchenschrank brummt. Kinder merken schnell, dass etwas nicht stimmt. Doch wie erklärt man ihnen, dass Oma oder Opa nicht nur etwas schusselig sind - sondern dement?
“Es liegt nicht an dir”: Kinder zunächst beruhigen
Als Erstes gelte es, das Kind zu beruhigen, sagt Erziehungsberater Ulric Ritzer-Sachs. „Die Oma ist krank geworden. Das hat nichts mit dir zu tun“, würde der Pädagoge von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) ein Gespräch beginnen.
Momentan habe die Großmutter noch gute, aber eben auch manchmal weniger gute Tage. „Da kann es sein, dass sie an einer Stelle lacht, an der man es nicht versteht. Wir können alle noch nicht sagen, ob das so bleibt“, schlägt Ritzer-Sachs eine mögliche Erklärung vor. Ist die Krankheit schon fortgeschrittener, könne man Kinder auch darauf vorbereiten, dass Oma oder Opa immer mehr vergessen werden, auch auf eine bevorstehende Fremdbetreuung könne bereits hingewiesen werden, etwa so: „Dann werden wir uns Hilfe holen müssen.“
Die Kinder sollten sich wie immer verhalten
Nichtsdestotrotz solle das Kind genauso zur Oma oder zum Opa sein wie immer. Eltern sollten ihr Kind bestärken, ruhig weiter Späße mit Oma oder Opa zu machen, sie oder ihn in den Arm zu nehmen oder mit ihnen zu kuscheln. Kommen dann vielleicht mal unerwartete Bemerkungen wie „Du nervst mich“, dürfe das Kind aber auch das Spiel oder den Kontakt unterbrechen.
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Das Spiel "Was hat Oma?" der Deutschen Alzheimer Gesellschaft soll Kindern dabei helfen, die Krankheit Alzheimer besser zu verstehen.
© Quelle: Deutsche Alzheimergesellschaft
Wichtig ist, dass Kinder die Krankheit verstehen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft stellt daher auf seiner Webseite kostenlos das Online-Spiel "Was hat Oma" zur Verfügung. Damit sollen Kinder spielerisch mehr über die Krankheit Demenz erfahren.
RND/dpa