Weltpremiere des „Weltautos“

VWs neuer ID.7: E‑Limousine überzeugt im Test durch Eleganz, Effizienz und Erfindergeist

Schlanke Konturen – auch von vorn: das „Gesicht“ des ID.7.

Schlanke Konturen – auch von vorn: das „Gesicht“ des ID.7.

Volkswagens Hoffnung im gehobenen Limousinensegment hört auf den Namen ID.7. Und die Weltmarke nennt den neuen Hoffnungsträger auch selbstbewusst Weltauto. Ein Weltauto mit leichter Verzögerung: Während andere E‑Hersteller gleich mit großen Stromern geklotzt haben, warfen die Wolfsburger zunächst die Kompaktvarianten ID.3 bis ID.5 auf den Markt – da ist die Abrundung des Angebots nach oben schon etwas ganz Besonderes. Deshalb glich die mediale Markteinführung auch eher einem Adventskalender, der sich sogar über den Jahreswechsel zog.

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Einen ersten Blick auf den getarnten Wagen durften einige Journalisten bereits im vergange­nen Herbst in Los Angeles werfen. Dann führte die Roadshow den mit stromleitendem Lack auffällig getarnten Prototyp nach Las Vegas zur Messe CES – und im März 2023 folgten dann die ersten Testfahrten in ebenfalls noch getarnten Fahrzeugen. Gleichzeitig wurde allerdings auch der ungetarnte ID.7 präsentiert, weshalb wir unsere Eindrücke zur Weltpremiere am 17. April zusammenfassen, wenn das letzte Türchen geöffnet und ein genauerer Blick auf die neue VW‑Hoffnung geworfen werden darf.

RND-Tester Daniel Killy und der neue ID.7.

RND-Tester Daniel Killy und der neue ID.7.

Bis zu 700 Kilometer Reichweite

Schon der getarnte Prototyp besticht durch die Eleganz der Linienführung. Mit einem cW‑Wert von 0,23 liegt der ID.7 nur knapp hinter dem Mercedes EQS. Gespeist wird die schlanke Limo von der 77‑kWh-Batterie, später sollen 86 kWh folgen. Bis zu 700 Kilometer an Reichweite soll VWs Siebener so schaffen – Zahlen, die sich während einer ersten Ausfahrt im spanischen Süden naturgemäß nicht bestätigen ließen.

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Was aber auf den bergigen Landstraßen rund um Alicante schon deutlich wurde, das ist das kultivierte Reisen, auf das das 4,96 Meter lange Gefährt abgestimmt wurde. Dazu trägt mit Sicherheit auch der geringe Wendekreis von 10,9 Metern bei, der Fahrfreude nicht nur auf den Serpentinen Spaniens verspricht.

Auf dem Weg zur „Love Brand“

„For the people“ – für die Menschen; das war das Motto der Einladung von VW‑Markenchef Thomas Schäfer Mitte März 2023 nach Hamburg. Dort wurde die neue Ausrichtung des Autokonzerns präsentiert. Näher an die Menschen möchte VW im preislich überhitzten E‑Markt vor allem mit einem populären Einstiegsmodell. Der „ID.2 all“, eine Art E‑Reminiszenz an den Polo, soll unter 25.000 Euro kosten. Nach oben wird das Elektrosegment nun mit dem ID.7 abgerundet, einer Limousine, die auch in der Luxussparte Kunden und Kundinnen abwerben soll. Mit einem breit gefächerten Angebot für die E‑Mobilität möchten die Wolfsburger wieder zur „Love Brand“, zur geliebten Marke werden – wie einst mit Käfer und Bulli.

Auffälligste Neuerung im Cockpit ist das Miniatur-Display über dem Lenkrad. Hier wird nur das Allernötigste abgebildet, um ein Maximum an Konzentration zu gewährleisten. Detaillierte Information bietet das serienmäßige Augmented-Reality-Head-up-Display. Abbiegehinweise werden ins reale Straßenbild projiziert – Fahrerin oder Fahrer haben also stets die Straße im Blick.

VW ID.7

Funktional und reduziert: Das Cockpit des ID.7 mit dem bemerkenswert kleinen Display über dem Lenkrad.

Innovatives Klimakonzept

Komplexere Einstellungen lassen sich über das freistehende 15‑Zoll-Display in der Mitte des Armaturenbretts steuern. Auch die Menüführung wurde überarbeitet und wirkt schon auf den ersten Blick wesentlich intuitiver als zuvor bei den ID.s – ohne dass wir zum Deepdive in die Verästelungen des Systems angesetzt hätten.

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Wirklich neu und wirklich praktisch sind Innenraum- und Sitzklimatisierung: Dabei steuert die Systemsoftware Vertikal- und Horizontalmotoren so, dass die Luftausströmer sich auto­ma­tisch öffnen und schließen und so die Luft im Fahrzeug gefächert statt verblasen wird. Ein Riesenfortschritt für alle, die Neuralgien oder steife Hälse von rabiaten Klimaanlagen kriegen. Nähert man sich mit dem Schlüssel dem Auto, aktiviert es je nach Jahreszeit bereits Kühlung oder Heizung. Zudem sind die Klimaeinstellungen jetzt auch mit intuitiven Begriffen wie „Händewärmen“ oder „Frische Luft“ bezeichnet.

Das funktionierte bereits im Prototyp fabelhaft, nur Sprachführungsassistentin Ida wollte noch nicht so ganz. Aber Prototypen sind bei allem Perfektionsstreben halt noch keine fertigen Serienfahrzeuge. Was hingegen im Selbstversuch klappte, das war das wirklich exzeptionelle Massagesystem der Vordersitze. Volkswagen nennt das ergoKomfort. Zehn Luftpolster in der Rückenlehne sorgen mit ihrer pneumatischen Druckpunktmassage nicht nur für Wohlbefinden, sondern triggern die Rückenmuskulatur wirklich effizient, was nach dem langem Sitzen durch die Flugreise nach Südspanien doppelt wirksam war. Gern verweist man bei VW darauf, dass die Massagefunktion bereits von der Aktion Gesunder Rücken e. V. (AGR) mit dem AGR‑Gütesiegel ausgezeichnet wurde. Ebenfalls sehr clever: Die Sitze können nicht nur kühlen und wärmen, sie sind auch in der Lage, regen- oder schweißnasse Kleidung zu trocknen.

Elegante Linien, weiße Lichter: Die Heckansicht des ID.7 wirkt schon auf den ersten Blick unverwechselbar.

Elegante Linien, weiße Lichter: Die Heckansicht des ID.7 wirkt schon auf den ersten Blick unverwechselbar.

Ausgefeilte Assistenzsysteme, die Fahrende nicht entmündigen

Auch im Fahrbetrieb sorgt eine Vielzahl an Assistenzsystemen wie etwa der schwarmdaten­gestützte „Travel Assist“ für die Entlastung der Fahrenden. Ab Tempo 90 ist dann der ID.7 für die Längs- und Querführung zuständig. Auch Spurwechsel auf der Autobahn beherrscht Travel Assist, ohne jedoch die Person hinterm Lenkrad zu entmündigen. Die von ID.4 und ID.5 bereits bekannte Parkhilfe wurde für den ID.7 noch mal optimiert. Jetzt lässt sich das Parken aus einer Entfernung von bis zu 50 Metern durch eine eigens entwickelte App steuern. Leider konnten wir beim Prototyp die App noch nicht testen, da gilt es die ausführlichere Fahr­veranstaltung abzuwarten.

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Doch schon die knappe Stunde, die wir den ID.7 als Prototyp fahren konnten und die ausführ­liche Inspektion des ungetarnten Fahrzeugs zeigten die wichtigsten Merkmale der Elektro­limousine auf: Eleganz, Effizienz und Erfindergeist. Optisch mit am auffälligsten sind das weiße Leuchtenband am Heck und die energisch geschwungene Motorhaube mit den schmalen Scheinwerfern als Visitenkarte des ID.7.

Ab Herbst 2023 soll der ID.7 zuerst in Europa und China starten. Der Vorverkaufsstart ist für den Sommer geplant, Nordamerika soll 2024 folgen. Der Einstiegspreis soll unter 60.000 Euro liegen.



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