Hyundais Ioniq 5 – futuristischer Start der neuen Elektroplattform
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Dynamisch und alltagstauglich: Der neue vollelektrische Hyundai Ioniq 5.
© Quelle: Hyundai
Kompakt sieht er aus, der Ioniq 5, obwohl er doch mit 4635 Millimetern zwei Millimeter länger ist als der aktuelle Golf Variant: der erste Hyundai auf der neuen Plattform für Elektrofahrzeuge. Der Stolz der koreanischen Autobauer, der auf die derzeit hippe Definition CUV, also Crossover Utility Vehicle hört, wirkt bulliger, als es der weitläufige Innenraum vermuten lässt. Hyundai-Deutschland-Chef Jürgen Keller ist bei der Präsentation des Ioniq 5 in Valencia sichtlich stolz auf Fahrzeug und Konzernentwicklung. Keller erinnert daran, dass Hyundai in den 1990er-Jahren als Billigmarke in Deutschland gestartet sei, mit heute spartanisch anmutenden Modellen wie dem Pony.
Mittlerweile sei aus dem Exoten im Niedrigpreissegment ein Innovationstreiber geworden, der bis 2025 Marktführer in Sachen E-Autos in Europa sein will. Ein Ehrgeiz, der auch damit zu tun hat, dass der gesamte Mischkonzern Hyundai massiv in die Technik der Zukunft investiert. Gerade hat man die Mehrheit am Robotikexperten Boston Dynamics übernommen und bastelt an einer Gigaflotte wasserstoffgetriebener Lkw.
Innovation mit klarer Kante
Der Blick geht also klar nach vorn: Hightech, autonomes Fahren, Nachhaltigkeit. Alles Attribute, die Keller gern auf den Ioniq 5 projiziert. In der Tat macht der Wagen schon auf den ersten Blick etwas her. Scharfe Kanten im Blech und eine strenge Konturierung der Karosserie geben dem Ioniq 5 die Anmutung einer kubistischen Skulptur – illuminiert von der futuristischen Form der eckigen Leuchten vorn wie hinten.
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Das weitläufige Interieur bietet vorn und hinten reichlich Platz.
© Quelle: Hyundai
Der Innenraum soll laut Keller wie ein Wohnzimmer wirken. Die karge Eleganz der großen Zwillingsdisplays in Cockpit und Zentrum der imaginären Mittelkonsole sowie die weiße Lederausstattung des Testwagens muten allerdings eher wie eine minimalistisch eingerichtete Galerie an. Die klare Formensprache geht sogar so weit, dass auf dem Lenkrad das eigentlich sakrosankte Markenlogo fehlt. Nichts stört das Bild vom mobilen Loft.
Viel Platz für den Fahrer im weiten Raum
Das Design befriedigt sowohl Hightechpuristen wie auch Anhänger klassischer Knöpfe zur Lautstärkeregelung oder Wippschalter zur Sendersuche. Geschaltet wird am Lenkrad, das schafft zusätzlichen Platz in dem geschickt gestalteten Innenraum. Dessen Halbkonsole in der Fahrzeugmitte ist auch noch verschiebbar, sodass sich der Fahrer beinahe nach Halt sehnt in all dem weiten Raum. Den wiederum geben die bequemen wie führungssicheren Sitze, die noch einen Clou bergen. Dazu später.
Der Ioniq 5 ist in vier Varianten ab 125 kW und 41.900 Euro erhältlich und im Leasing bereits ab 249 Euro pro Monat zu haben. Unser Testfahrzeug hat die stärkste Motorisierung. Der 225 kW und 305 PS starke Antrieb sorgt für das e-typische katapultartige Beschleunigen, der elektrische Allradantrieb macht den Zweitonner zum Sportler. Speziell in den Bergen rund um Valencia mit ihren engen Serpentinen klebt der Ioniq 5 stressfrei auf der Straße.
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Scharfkantig und unverwechselbar: der Ioniq 5 in Bug- und Heckansicht.
© Quelle: Hyundai
Überholen macht natürlich besonders Spaß bei den Kraftreserven, die das Auto hat. Dass der Wagen auf 185 Kilometer abgeregelt ist, darf bei der spanischen Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h nicht ins Gewicht fallen und wird auch hierzulande perspektivisch kaum mehr ins Gewicht fallen. Was künftig mehr zählen wird als die Endgeschwindigkeit, das ist die Reichweite – eine Währung, die ja durchaus noch wacklig ist im E-Bereich.
Neue 800-Volt-Ladetechnologie
Hier punktet der Ioniq 5 mit seiner 72,6-kWh-Batterie und der 800-Volt-Ladetechnologie. Ein klares Plus gegenüber vielen Konkurrenten. Beim Testladen an einer 50-kW/h-Säule waren 160 Kilometer Reichweite in etwa 15 Minuten nachgetankt, künftig soll es an den neuen 350-kW-Säulen in 10 Minuten auf 80 Prozent Ladekapazität gehen. Den mit 19,0 kW angegebenen Verbrauch auf 100 Kilometer für das Spitzenmodell unterbot der Ioniq 5 in Spanien sogar – und überzeugte durch charmante Details.
Das Solarzellendach (Sonderausstattung) lädt so viel Energie während eines Ladestopps, dass man damit die Klimaanlage während eines Nickerchens betreiben kann. Da sich auf Knopfdruck die Vordersitze in ein Business-Class-Bett umwandeln lassen, gewann bei der spanischen Hitze diese Siestafunktion unter den Testern schnell Freunde.
Andere clevere Ideen wie die um bis zu 13,5 Zentimeter elektrisch verschiebbare Rückbank machen aus dem Ioniq 5 ein wirklich alltagstaugliches Raumwunder mit bis zu 1559 Litern Ladekapazität. Und wem einmal der Strom ausgeht im mobilen Alltag, der kann seinen Ioniq 5 auch zur Powerbank machen und allerlei Endgeräte an der Außendose laden. Ein wirklich elegantes Alltagsauto ist Hyundai da gelungen. Man darf auf Ioniq 6 (Limousine) und Ioniq 7 (SUV) gespannt sein.
Hyundai Ioniq 5
Motor: Elektro
Leistung: 225 kW/305 PS
Max. Drehmoment: 605 Nm
0–100 km/h: 5,2 s
Spitze: 185 km/h (abgeregelt)
Batteriekapazität: 72,6 kWh
Verbrauch: 17,7–19,0 kWh/100 km (WLTP)
Reichweite: 460 km (WLTP)
CO₂-Emission: 0 g/km
Länge/Breite/Höhe: 4635/1890/1605 mm
Radstand: 3,0 m
Kofferraum: 499-1559 l
Leergewicht: 2095 kg
Getriebe: Eingangautomatik
Preis: ab 41.900 Euro