Experte verrät: Fünf aktuelle Trends der E-Bike-Branche
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Der Akku ist zentrales Element jedes E-Bikes.
© Quelle: Zacharie Scheurer/dpa-tmn
München. Gunnar Fehlau besitzt nach seiner jüngsten Zählung „so um die 10“ Fahrräder und fährt „auf jedem Untergrund, mit jeder Art von Fahrrad, bei Temperaturen von minus 30 bis plus 40 Grad“. Der gebürtige Dortmunder gilt als Guru der Fahrradbranche, die er seit über 30 Jahren begleitet. Er referiert und schreibt Bücher zum Thema. Als Experte kann Fehlau so gut abschätzen, welche Trends sich derzeit im E-Bike-Sektor abzeichnen.
„Bei der Anschaffung klassischer Anwendungsfahrräder für den Alltag liegt der E-Bike-Anteil bereits bei etwa 50 Prozent“, sagt Fehlau etwa. Er ist sicher, dass die Nachfrage nach E-Bikes weiter ansteigen wird. Denn trotz des aktuellen Booms: noch gebe es Potenzial. Etwa sieben Millionen E-Bikes fahren in Deutschland, bei mehr als 70 Millionen Fahrrädern insgesamt. „Technisch ist alles da. Was wir nun brauchen, das ist die Verbesserung der Infrastruktur. Das Rad braucht mehr Platz – zum Fahren und zum Parken. Und in diesem Bereich gibt es noch eine Menge zu tun“, sagt Fehlau. Der Experte hat folgende Trends in der E-Branche ausgemacht:
1. Das E-Mountainbike ist der neue Renner
Das E-Bike sei längst nicht mehr nur für Freizeitradler und -radlerinnen, deren Fitness und Muskulatur Unterstützung braucht. „Das Bergauffahren wird durch das E-Mountainbike völlig neu definiert“, sagt Fehlau. Fast 30 Prozent der aktuell verkauften E-Bikes sind E-Mountainbikes. Tendenz steigend.
2. Cargo-Bikes für jeden Zweck
Für den Kindertransport, für Einkäufe, für Handwerker. Mit zwei, drei oder vier Rädern. Mit Zuladungsgewicht bis zu 250 Kilogramm. Gerade im Cargo-Bereich tobt sich die E-Bike-Entwicklung so richtig aus. „Inzwischen gibt es für jeden Anwendungsbereich das richtige Cargo-Bike“, sagt Fehlau.
3. E-Bikes werden leichter
„Man muss sich vor dem Kauf eines E-Bikes genau überlegen, wofür man es nutzen will“, sagt Fehlau. Der städtische Kurzstreckenpendler braucht dabei womöglich weniger Akkuleistung als Radler, die die Langstrecke absolvieren. Das Design vieler E-Bikes passt sich dieser Differenzierung an. Viele E-Bikes sind inzwischen schlanker, wirken sportlicher.
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Die Nachfrage für E-Mountainbikes steigt. Immer mehr Menschen interessieren sich für das Offroadmodel.
© Quelle: Tobias Hase/dpa-tmn
4. Riemen statt Kette
„Kette ist nicht tot“, sagt Fehlau. Aber ein Riemenantrieb ist weniger pflegeintensiv und setzt sich bei vielen E-Bikes durch.
5. Weniger leistungsstarke Akkus werden verbaut
Der Akku ist zentrales Element jedes E-Bikes. Er bestimmt stark über den Preis – und das Gewicht. Fehlau glaubt nicht, dass die technischen Entwicklungen in nächster Zeit den Akku deutlich leichter machen: „Auf leichtere Akkus wird überall gewartet, auch in der Automobilbranche, da sind wir mit den Rädern am Ende der Kette.“