#wish2hand: Twitter-Nutzer werden zu Weihnachtselfen
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Unter #wish2hand können Twitter-Nutzer sich gegenseitig beschenken.
© Quelle: Martti Kainulainen/Lehtikuva/dpa
Bonn. Online werde immer nur gehetzt, heißt es ständig und überall. Dass dem nicht immer so ist, stellt pünktlich zur Weihnachtszeit ein neu auf Twitter eingeführtes Hashtag unter Beweis: #wish2hand. Die Twitter-Nutzerin Meg_gyver, die aus Bonn kommt, hatte am 26. November eine kleine Weihnachtsidee: Warum nicht „der Umwelt und der Nächstenliebe zuliebe“ nicht immer alles neu kaufen. Vielleicht lieber Menschen, die es sich momentan nicht leisten können, eine Freude machen und ihnen einen Wunsch erfüllen?
„Ich habe die Idee bereits vor einigen Jahren bei Facebook gesehen. Als sie mir dann dieses Jahr wieder über die Füße lief, habe ich mich getraut, sie bei Twitter zu posten“, erzählt Meg dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Glücklicherweise wurde schnell ein Vorschlag für ein Hashtag gemacht, den ich ich übernommen habe. Der Rest ist Geschichte.“
Mit dem Hashtag #wish2hand Weihnachtswünsche erfüllen
Vielleicht hat das jemand zu Hause und braucht es eh nicht mehr oder es verstaubt im Keller und dieser jemand entscheidet sich, dein Weihnachtswichtel zu sein.
Hashtag-Initiatorin und Twitter-Nutzerin Meg_gyver
Unter dem Hashtag #wish2hand sollen Twitter-Nutzer schreiben, was sie sich zu Weihnachten wünschen. „Vielleicht hat das jemand zu Hause und braucht es eh nicht mehr oder es verstaubt im Keller und dieser jemand entscheidet sich, dein Weihnachtswichtel zu sein“, twittert Meg_gyver. Und tatsächlich: Der Aufruf bringt Nutzer dazu, ihre Wünsche auf Twitter zu teilen. Manche zählen auch auf, was sie selbst zu verschenken hätten.
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Nur wenige Stunden nach ihrem Aufruf wurde Meg_gyvers Tweet über 1400-mal geteilt und hat mehr als 2700 Likes bekommen. Tendenz steigend. Bei den Nutzern kommt der Aufruf gut an. Zahlreiche Menschen beteiligen sich an der Aktion. „Ich habe keine Sekunde lang mit dieser Resonanz gerechnet“, sagt auch Meg selbst.
Und doch – die Menschen trauen sich: Sie sagen, was sie sich wünschen. Viele bieten anderen aber auch einfach etwas an, was sie nicht mehr brauchen. Twitter-Nutzerin Frau Chaos beispielsweise hat zwei Backgeräte zu verschenken – gebraucht zwar, wie sie schreibt, „aber voll funktionsfähig“. Topfritte bietet „ein Paar nigelnagelneuer Kinder-Wintergummistiefel von Tchibo in Größe 32 an. MichaeLaGrässer sagt: „Ich wünsche mir nichts, hätte aber zwei Geschenke anzubieten“: Ein Tablet und einen Laptop – beide Geräte unbenutzt. Ganz ohne Gegenleistung.
#wish2hand: Liebevolle Zwischentöne und Dankbarkeit
„Da steckt eine Menge Menschlichkeit drin“, sagt Hashtag-Initiatorin Meg. Jeder entscheide im Netz selbst, mit welchen Leuten er sich umgebe. „Es gibt tolle Künstler, die sich gegen rechts positionieren und teilweise die Einnahmen aus ihrer Arbeit an Vereine spenden, die Flüchtlinge unterstützen und helfen“, so Meg. Was sie selbst glücklich macht? „Die liebevollen Zwischentöne, die Dankbarkeit, die Freude, das Staunen über die Großzügigkeit. Die Selbstlosigkeit und Empathie für Fremde.“
#wish2hand: Das Gegenteil vom Kaufrausch an Weihnachten
Der Nutzer Electroheinz schlägt gar vor, „die Neu-Kauferei zu Weihnachten einfach sein zu lassen und komplett durch #wish2hand“ zu ersetzen. Gerade vor Weihnachten besinnen sich viele Menschen darauf, wie gut es ihnen selbst geht – und zeigen sich solidarisch denen gegenüber, denen es nicht so gut geht. So zählen der Monat Dezember und damit auch die Vorweihnachtszeit zum wichtigsten Spendenmonat des Jahres.
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Nachhaltigkeit ist durch Fridays for Future ein Trendthema
Twitter-Nutzerin Who_is_Annett? findet das Hashtag #wish2hand insbesondere „in Sachen Nachhaltigkeit“ eine „großartige Idee“. Seit die Schülerin und Initiatorin der Fridays-for-Future-Bewegung, Greta Thunberg, vor über einem Jahr erstmals vor dem schwedischen Parlament für das Klima streikte, mehren sich auch Nachrichten, die im Zusammenhang mit der Klimakrise stehen: Verheerende Brände, Hurrikans und andere Naturkatastrophen spielen sich überall auf der Welt ab. Vermutlich gehören die Klimakrise und der Umweltschutz auch deshalb zu den wichtigsten Themen der Deutschen.
Die logische Konsequenz daraus wäre, dass die Menschen sich umweltbewusster verhalten. Keine neuen Klamotten kaufen, sondern auf den Flohmarkt gehen. Das Auto gegen das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel eintauschen. Und: nicht alle Geschenke ständig neu kaufen, sondern auch hier vielleicht einfach mal tauschen.
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Ob aus nachhaltigen Gründen, Großzügigkeit oder einfach als nettes Tauschangebot. Das Hashtag #wish2hand zeigt, wie sehr die Twitter-Nutzer darum bemüht sind, einander eine Freude zu machen. Einem baldigen Weihnachtsfest mit tollen Geschenken unter dem Tannenbaum steht also nichts mehr im Wege.