Facebook entwickelt Maßnahmen für mögliche Unruhen nach US-Wahl
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Mark Zuckerberg bereitet seine Plattform auf mögliche Unruhen nach der US-Wahl vor.
© Quelle: Nick Wass/AP/dpa
Die Plattform Facebook bereitet sich auf einen möglichen Ausnahmezustand nach den diesjährigen US-Präsidentschaftswahlen vor. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, könnte das soziale Netzwerk dabei auf Mechanismen zurückgreifen, die bisher nur „gefährdeten“ Staaten vorbehalten waren.
Unter anderem könnte nach dem 3. November die Verbreitung viraler Posts eingeschränkt werden. Beiträge sollen dadurch weniger Likes und Kommentare erhalten, was zu einer verringerten Sichtbarkeit im Newsfeed führt. So will Facebook einer möglichen Flut von Falschinformationen und Hassbeiträgen vorbeugen. Zudem könnten Inhalte, die mit der Wahl im Zusammenhang stehen, stärker kontrolliert werden, wie die Zeitung unter Berufung auf Personen, die mit der Vorbereitung der Maßnahmen vertraut sind, berichtet. Dazu könnten die automatisierten Prüfmechanismen überarbeitet und die Schwelle für unzulässige Inhalte erhöht werden.
Mark Zuckerberg befürchtet Unruhen
Entsprechende Tools wurden in der Vergangenheit bereits in Ländern wie Myanmar und Sri Lanka eingesetzt, um die Gefahr von Unruhen und Aufstände zu reduzieren. Facebook will die Maßnahmen nur im Falle von gewalttätigen Ausschreitungen durchsetzen. „Wir haben die Lehren aus früheren Wahlen angewandt, Experten eingestellt und neue Teams mit Erfahrungen in verschiedenen Bereichen gebildet, um uns auf verschiedene Szenarien vorzubereiten“, sagte Facebook-Sprecher Andy Stone dem „Wall Street Journal“.
„Ich mache mir Sorgen darüber, dass bei einer so gespaltenen Nation und bei Wahlergebnissen, die möglicherweise Tage oder sogar Wochen bis zur endgültigen Entscheidung benötigen, die Gefahr von Unruhen im ganzen Land steigen könnte“, hatte Zuckerberg in einem Facebook-Post Anfang September erklärt und anschließend erste Maßnahmen verkündet.
Unter anderem informiert Facebook in seinem Wahlzentrum über die Möglichkeit der Briefwahl und Fristen für die Registrierung. In den letzten Tagen vor der Wahl sollen zudem keine neuen politischen Anzeigen geschaltet werden können. Auch sollen Fehlinformationen über die Durchführung der Wahl - insbesondere der Briefwahl - weiter bekämpft werden.
RND/mkr