Streben nach Perfektion: Wie TikTok, Instagram und Co. Magersucht fördern können

Soziale Netzwerke wie TikTok können durch falsche Vorbilder den Wunsch nach einem perfekten Körper verstärken.

Soziale Netzwerke wie TikTok können durch falsche Vorbilder den Wunsch nach einem perfekten Körper verstärken.

Berlin. Einst war das Stichwort "Pro Ana", jetzt ist es "Skinny Check!": Immer mal wieder tauchen in sozialen Netzwerken Bilder und Videos von extrem dünnen oder sogar magersüchtigen Menschen auf. Nicht als Warnung, sondern in einem ausdrücklich positiven Kontext, ästhetisch als Idealbild inszeniert. Was macht das mit den oft jungen Nutzern von Plattformen wie TikTok, Instagram und Youtube?

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Es wird suggeriert: Magersucht ist gesellschaftlich akzeptiert

"Wir können nicht sagen: "'Weil diese Bilddarstellungen auf TikTok sind, gibt es bald mehr Magersüchtige'", sagt Kristin Langer von der Initiative "Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht". Das bedeutet allerdings nicht, dass die Bilder und Videos keine Wirkung haben. "Es wird suggeriert, dass das gesellschaftlich akzeptiert ist", erklärt Langer.

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Gefährlich kann das vor allem für jüngere Teenager sein, die gerade ohnehin in einer Findungsphase sind, die sich viel mit Körperlichkeit und Körperbild beschäftigen – und die dabei mit sich selbst oft unzufrieden sind. "Da können Medienbilder durchaus ein Auslöser sein, das eigene Verhalten zu verändern", sagt Langer.

Streben nach einem perfekten Körper

Problematisch sind in diesem Kontext aber nicht nur positive Bilder von Magersüchtigen. Auch die oft aufwendig inszenierten Bilder gesunder, schlanker Influencer haben da eine Wirkung – genau wie TV-Sendungen wie "Germany's Next Topmodel".

"Dieses permanente Streben nach dem perfekten Körper kann für Jugendliche schon eine Wirkung haben – vor allem, wenn sie es dann mit dem eigenen Körper und dem eigenen, vielleicht nicht besonders aufregenden Leben vergleichen", so die Expertin.

Eltern sollten gesprächsbereit sein

Eltern-Aufgabe ist es in solchen Fällen, die Rolle des Korrektivs oder des Gegenpols einzunehmen, rät Langer: "Wichtig ist, das nicht abzutun oder lächerlich zu machen." Denn das verunsichere Teenager nur weiter.

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Gleichzeitig sollten Eltern aber durchaus sagen, wie sie etwas finden und warum ihnen manche Bilder nicht gefallen. Und dazu können sie Kontext liefern oder Gesprächsangebote machen: Was ist eigentlich Magersucht, welche Schicksale stecken vielleicht hinter den Bildern? Wie viel Arbeit und Inszenierung steckt hinter einem Influencer-Account, was ist da wirklich echt? Und warum gibt es Trends wie den "Skinny Check"? Wie sehen für uns schöne Körper aus?

Für ein gesundes Aufwachsen müssen Kinder die Möglichkeit haben, sich nicht ständig schlecht zu fühlen.

Kristin Langer von der Initiative "Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht"


Und natürlich sollten Eltern ihre Kinder auch nicht mit Plattformen wie TikTok oder Instagram alleine lassen. Vor allem gehe es aber darum, Heranwachsende stark zu machen, sagt Langer. Zum Beispiel, indem man mit ihnen auch darüber spricht, was sie gut können. "Für ein gesundes Aufwachsen müssen Kinder die Möglichkeit haben, sich nicht ständig schlecht zu fühlen."

Eltern sollten ihre Kindern nicht mit sozialen Netzwerken wie TikTok oder Instagram alleine lassen, rät die Expertin.

Eltern sollten ihre Kindern nicht mit sozialen Netzwerken wie TikTok oder Instagram alleine lassen, rät die Expertin.

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RND/dpa

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