Signal: Wie gut ist die Whatsapp-Alternative?

Der Messenger Signal wurde im Google Playstore bereits mehr als 50 Millionen Mal runtergeladen.

Der Messenger Signal wurde im Google Playstore bereits mehr als 50 Millionen Mal runtergeladen.

Die verlängerte Frist, um der neuen Datenschutzrichtlinie von Whatsapp zuzustimmen, endet am 15. Mai 2021. Seit der Ankündigung interessieren sich immer mehr Menschen für den alternativen Messengerdienst Signal. Wie steht es um den Datenschutz beim Konkurrenten? Und wer steckt hinter der App?

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Europäische Kommission empfiehlt Signal

Die derzeit meistgelobte Alternative zu Whatsapp ist Signal. Allein die Tatsache, dass der Whatsapp-Mitgründer Brian Acton, der dem Unternehmen 2017 nach der Übernahme durch Facebook den Rücken kehrte, 2018 insgesamt 50 Millionen US-Dollar in die Entwicklung von Signal investiert hat, um den sicheren Messenger massentauglicher zu machen, überzeugt viele. Im Februar vergangenen Jahres empfahl zudem die Europäische Union ihren Mitarbeitern, Signal für die Kommunikation zu nutzen.

Whistleblower Edward Snowden schrieb kürzlich bei Twitter über den Messenger: „Warum wir Signal vertrauen sollten? Ich benutze es jeden Tag und bin noch nicht tot.“

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Auch Tesla-Chef Elon Musk hat schon oft für den Messengerdienst geworben. Auf Twitter forderte er seine Follower Anfang des Jahres auf: „Use Signal“ („Verwendet Signal“). Danach brachen die Signal-Server für die Anmeldung neuer Kunden immer wieder unter dem Ansturm zusammen. Bis dahin wurde Signal im Google Play Store mehr als 50 Millionen Mal heruntergeladen.

Auch bei Signal sind die Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt, sodass nur Sender und Empfänger sie lesen können. Außerdem werden Nachrichten, Fotos und andere Dateien lokal auf dem Smartphone und nicht auf Servern gespeichert.

Signal finanziert sich ausschließlich aus Spenden

Außerdem handelt es sich um eine Open-Source-Software, das heißt, der sogenannte Quellcode ist öffentlich. So haben Externe jederzeit die Möglichkeit zu überprüfen, was hinter den Kulissen von Signal geschieht. Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum sowie eine Forschergruppe der University of Oxford, der Queensland University of Technology und der kanadischen McMaster University haben die App bereits untersucht und sie für sicher befunden.

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Signal ist kostenlos. Die Infrastruktur wird von einer gemeinnützigen Stiftung betrieben, die sich aus Spenden finanziert. Da kein Unternehmen beteiligt ist, das auf Gewinn ausgerichtet wäre, besteht bei Signal auch kein finanzielles Interesse an den Daten der Anwender.

Signal: Was sind die Unterschiede zu Whatsapp?

Signal funktioniert ähnlich wie Whatsapp. In der Vergangenheit hatte die App jedoch vereinzelt Schwierigkeiten bei starkem Nutzerandrang. Einige Nutzer bemängeln zudem, dass man bei Signal keine Statusmeldungen erstellen kann, wie es bei Whatsapp möglich ist.

Es gibt aber bei Signal auch Möglichkeiten, die Whatsapp nicht bietet. So können Nutzer Nachrichten und Bilder verschicken, die nach einmaliger Ansicht automatisch gelöscht werden. Einigen dürfte das von Snapchat oder Instagram bekannt sein. Wer ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis in Sachen Datenschutz hat oder besonders sensible Nachrichten oder Fotos verschicken möchte, der wird gerne auf diese Möglichkeit zurückgreifen.

Whatsapp ist der Marktführer

Whatsapp ist weltweit der Marktführer unter den Messengern. Mehr als zwei Milliarden Menschen haben die App auf ihrem Smartphone installiert, gefolgt vom Facebook-Messenger mit 1,3 Milliarden Nutzern und dem chinesischen Dienst Wechat mit 1,1 Milliarden Nutzern. Die enorme Verbreitung ist auch das beste Argument für Whatsapp: Nutzer können sich sicher sein, hier die meisten Kontakte zu finden.

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2014 wurde Whatsapp vom US-Tech-Imperium Facebook gekauft. Seitdem ist die Sorge vieler Nutzer groß, dass der Konzern ihre Daten sammeln und sie zum Beispiel zu Werbezwecken verwenden könnte – denn genau das ist das Geschäftsmodell von Facebook. Allerdings erklärte der Konzern jüngst, dass es Whatsapp in Europa auch mit der neuen Datenschutzrichtlinie nicht möglich ist, Inhalte mit Facebook zu teilen. Genau das war die Sorge vieler Datenschützer.

Außerhalb der EU gelten allerdings andere Bestimmungen. Dort ist es Whatsapp durchaus erlaubt, Nutzerdaten an den Mutterkonzern weiterzugeben. Das ist aber bereits seit dem Jahr 2016 so.

Whatsapp kennt Standortdaten

Aber wie sicher ist Whatsapp denn wirklich? Das Gute: Der Messenger verschlüsselt alle Nachrichten so, dass nur Sender und Empfänger sie lesen können. Das ist die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Außerdem sind die Chats ausschließlich auf dem Smartphone gespeichert und nicht auf Servern des Betreibers.

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Nichtsdestotrotz sammelt Whatsapp zahlreiche Nutzerdaten wie die Telefonnummer, den Anzeigenamen, den Geburtstag und das Profilbild. Außerdem betreibt der Messenger sogenanntes Profiling: Er kennt Sender und Empfänger sowie Ort und Zeitpunkt einer Nachricht. Allein mit diesen Infos ergibt sich ein umfangreiches Bild über den Nutzer.

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