Microsoft installiert ungefragt kostenpflichtige Office-Apps
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Microsoft bewirbt seine Office-Programme im Windows-Startmenü.
© Quelle: Robert Günther/dpa
Eine neue Werbemaßnahme von Microsoft sorgt derzeit für Unmut bei Windows-10-Nutzern. Wie Journalist Sean Hollister vom Portal „The Verge“ berichtet, habe Windows 10 seinen Computer ohne Einwilligung heruntergefahren, um ein Update durchzuführen. Nachdem der PC wieder hochgefahren war, stieß Hollister in seinem Startmenü auf Office-Anwendungen wie Word, PowerPoint, Excel und Outlook. Einer Installation der Programme hatte der Journalist zuvor nicht zugestimmt.
Bei den Programmen handelt es sich um sogenannte Progressive Web Apps (PWA). Die Anwendungen werden dabei nicht lokal auf dem Computer installiert sondern über den Browser in der Cloud aufgerufen. Klickt der Nutzer auf eine der Apps, leitet Microsoft im Edge-Browser auf die eigene Login-Seite weiter. Nur wer ein Abonnement abgeschlossen hat, kann die Dienste nach Anmeldung mit dem Microsoft-Konto voll nutzen. „Microsoft scheint zu denken, unsere Computer seien freie Werbeplätze. Orte, an denen es selbstsüchtig für seine Produkte werben kann“, schreibt Hollister.
Office-Apps wieder entfernen
Nutzer, die die kostenpflichtigen Apps nicht nutzen wollen, können die ins Startmenü angehefteten Icons wieder deinstallieren. Dazu den Befehl "edge://apps in die URL-Leiste des Edge-Browsers eingeben. Anschließend wird eine Liste der installierten Programme angezeigt. Hier lassen sich die ungewünschten Apps wieder entfernen. Auch lassen sich die Programme über die Systemeinstellungen und „Programme deinstallieren“ wieder entfernen.
Bereits im Sommer hatte Microsoft bei Windows 10 die Installation des neuen Edge-Browsers automatisiert, was einige Nutzer verärgerte. Der alte Browser war von diesem Zeitpunkt an nicht mehr nutzbar. Stattdessen wurde der neue Browser, der auf Googles Chromium-Technologie beruht, prominent an die Startleiste und an den Desktop geheftet. Das Programm konnte nach der Installation nicht mehr gelöscht werden.
RND/mkr