Jeder Zehnte hält Stalkerware zur Überwachung des Partners für akzeptabel

Digitales Stalking trifft vor allem weibliche Smartphone-Nutzer.

Digitales Stalking trifft vor allem weibliche Smartphone-Nutzer.

Fast jede und jeder zehnte Deutsche hält es für akzeptabel, das Smartphone der Partnerin oder des Partner ohne Einwilligung mit Überwachungssoftware auszuspionieren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts Sapio Research in Auftrag des Softwareunternehmens Kaspersky. Während 9 Prozent kein Problem darin sehen, die Partnerin oder den Partner ohne Zustimmung zu überwachen, finden weitere 13 Prozent den Einsatz von sogenannter Stalkerware unter bestimmten Umständen für vertretbar.

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Mit Stalkerware erhalten Täterinnen und Täter Zugriff auf sämtliche Smartphone-Daten der Betroffenen. Sie können, je nach App, beispielweise die Kamera einschalten, Chatnachrichten lesen oder den genauen Standort des Ziel-Smartphones ermitteln.

60 Prozent der Stalkerware-Befürworter zweifeln an Treue des Partners

Die 22 Prozent der Befragten, die einen Einsatz – zumindest unter bestimmten Umständen – befürworten, nannten mehrere Gründe für ihre Ansicht. Zwei Drittel (66 Prozent) rechtfertigten Spionage-Apps damit, dass es ihnen um die Sicherheit ihrer Partnerin oder ihres Partners gehe. Weitere 60 Prozent halten den Einsatz für akzeptabel, wenn sie Zweifel an der Treue ihrer Partnerin oder ihres Partner haben. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) halten Stalkerware für legitim, wenn Verdacht auf eine Verwicklung in kriminelle Machenschaften besteht.

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10 Prozent der Männer weltweit haben schon mal Stalkerware installiert

Für die Studie wurden 21.055 Menschen aus 21 Ländern befragt, die aktuell in einer Beziehung leben oder gelebt haben. 1000 Befragte kamen aus Deutschland. Von allen Befragten gaben 10 Prozent der Männer und 8 Prozent der Frauen zu, schon mal Stalkerware auf dem Telefon ihrer Partnerin oder ihres Partners installiert zu haben. In Deutschland waren es 7 Prozent der Männer und 5 Prozent der Frauen.

9 Prozent der befragten Deutschen gaben zudem an, dass sie von ihrer Partnerin oder ihrem Partner schon mal dazu aufgefordert wurden, eine Überwachungs-App zu installieren. Somit könnten viele der 13 Prozent der Befragten richtig liegen, die vermuten, dass ihre Partnerin oder ihr Partner sie schon mal mit Stalkerware ausspioniert hat. Jede oder jeder Fünfte (20 Prozent) hat zudem bereits digitalen Missbrauch durch die eigene Partnerin oder den eigenen Partner erfahren.

Einer Kaspersky-Analyse zufolge waren weltweit 28.000 Handynutzerinnen und -nutzer von Januar bis Oktober 2021 von Stalkerware betroffen. 885 Fälle sind hierzulande bekannt – damit ist Deutschland der traurige Spitzenreiter in Europa. Weltweit wird Überwachungssoftware für Smartphones am häufigsten in Russland, Brasilien und den USA genutzt.

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