Samurai-Meisterwerk für die PS4: “Ghost of Tsushima” im Test
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Mit Samuraischwert auf Rachefeldzug: Ghost of Tsushima.
© Quelle: Ghost of Tsushima
“Sayônara” heißt “Wiedersehen” auf Japanisch – verwendet wird es allerdings meist nur, wenn der Abschied endgültig zu sein scheint. Im Fall der Playstation 4 ist es ein fließender. Mit der neuen PS5 will Sony Ende des Jahres die neue Konsolengeneration einläuten. Doch bevor die weiße Wunderkiste mit ihrem umstrittenen Milchschnitten-Design auf den Markt kommt, zeigt der in der Jahre gekommene Vorgänger noch einmal, was in ihm steckt.
Das japanische Action-Adventure “Ghost of Tsushima” ist vielleicht nicht das innovativste, sicher aber eines der schönsten Spiele, das jemals für die PS4 erschienen ist. Der Blockbustertitel des US-Entwicklerstudios Sucker Punch (“Infamous”, “Sly”) wurde schon in den ersten drei Tagen 2,4 Millionen Mal verkauft – Rekord für eine neue Playstation-Spielemarke.
“Ghost of Tsushima”: Großes Japan-Kino für die Konsole
Die Geschichte um den Samurai Jin Sakai ist mitreißend erzählt, voller Atmosphäre und grafisch atemberaubend inszeniert. Tsushima – die kleine Insel zwischen Japan und Südkorea – wird im Jahr 1274 von einer mongolischen Armee überrannt. Sakai schwingt sich als einer der letzten überlebenden Krieger zu einem Rachefeldzug auf, um seinen Onkel zu befreien. Dieser wird vom Mongolen-General Khotun Khan gefangen gehalten, gespielt von Hollywoodstar Patrick Gallagher. Alleine die Zwischensequenzen sind großes Japan-Kino für die Konsole.
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Spielerisch wandelt “Ghost of Tsushima” (GoT) zwischen “Assassin’s Creed” und “Red Dead Redemption 2” – es wird geschlichen und gekämpft, gesammelt und gejagt. Erfahrene Abenteurer finden sich mit Katana, Pfeil und Bogen schnell zurecht. Neulingen wird der Einstieg durch ein in die Story eingebettetes Tutorial einfach gemacht. Schon in den ersten Stunden springt der Schwertfunke über, denn “GoT” nimmt auch Spieler ohne jeden Bezug zum japanischen Kulturkreis durch seine Geschichte um Vergeltung, Heimat und Identität schnell gefangen.
Landschaften aus dem Manga-Bilderbuch
Sakai reitet durch herbstliche Wälder, mannshohe Gräser und Landschaften aus dem Manga-Bilderbuch – immer dem Wind hinterher, der ihm die Richtung weist. Konterkariert wird die poetische Idylle durch martialische Kämpfe, die ab der ersten Minute nicht mit blutigen Effekten geizen. Letztere lassen sich aber auch deaktivieren.
Optisch huldigt “GoT” dem in den 1950ern berühmt gewordenen Filmemacher Akira Kurosawa. Sogar ein nach ihm benannter Modus in Schwarz-Weiß kann aktiviert werden. Ernsthaft in Erwägung ziehen wird das für die Dauer des Spiels niemand. Zu schön ist es, im Sonnenuntergang durch den in allen Farben leuchtenden Blätterregen zu galoppieren.
“Ghost of Tsushima” ist für PS4 erschienen und kostet rund 70 Euro, freigegeben ab 18 Jahren