Bericht: Social-Media-Plattformen unternehmen wenig gegen Corona-Fake-News

Die großen Social-Media-Plattformen haben angekündigt, gegen Corona-Fake-News vorzugehen.

Die großen Social-Media-Plattformen haben angekündigt, gegen Corona-Fake-News vorzugehen.

Falsche Behandlungsmethoden, Anti-Impf-Propaganda und Verschwörungstheorien rund um Bill Gates und 5G: Die Liste der Falschmeldungen, die sich im Zuge der Corona-Krise auf Facebook und Co. verbreiten, ist lang. Obwohl Twitter, Instagram und Facebook angekündigt haben, gegen die Fake News vorgehen zu wollen, ziehen die Netzwerke offenbar nur in wenigen Fällen Konsequenzen.

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Im Rahmen eines Berichts des Londoner „Center for Countering Digital Hate“ wurden 649 fehlerhafte oder irreführende Beiträge rund um das Coronavirus über den üblichen Weg an Facebook, Instagram und Twitter gemeldet. Nur ein Bruchteil der Inhalte wurde anschließend gelöscht. Insgesamt meldete die Organisation 334 tendenziöse Beiträge an Facebook. 10 Prozent der kritischen Inhalte wurden entfernt, zwei Prozent mit einem entsprechenden Hinweis versehen. Facebook-Tochter Instagram zog ebenfalls bei 10 Prozent der 135 Beschwerden Konsequenzen und löschte die Beiträge oder Accounts. Noch weniger Reaktionen zeigte Twitter: Hier wurde lediglich bei drei Prozent der 179 gemeldeten Tweets Maßnahmen ergriffen.

Facebook reagierte auf den Report und bezeichnete die Stichprobe der Beiträge als nicht repräsentativ. „Wir unternehmen aggressive Schritte, um schädliche Fehlinformationen von unseren Plattformen zu entfernen, und haben Hunderttausende dieser Beiträge entfernt, einschließlich Behauptungen über falsche Heilmittel“, teilte ein Sprecher der BBC mit.

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Im Monat März seien rund 90 Millionen Facebook-Inhalte im Zusammenhang mit Covid-19 mit Warnhinweisen versehen worden. Zudem seien Nutzer, die auf gelöschte Beiträge reagiert haben, darüber informiert worden.

Social-Media-Riesen entziehen sich ihrer Verantwortung

Die Systeme zur Meldung von Fehlinformationen erfüllen ihren Zweck nicht.

Imran Ahmed, Geschäftsführer des „Center for Countering Digital Hate“

Seitens Twitter hieß es, man werde nicht bei jedem Tweet, der unvollständige oder umstrittene Informationen über das Virus enthält, entsprechende Maßnahmen ergreifen. Seit Ende März seien mehr als 4,3 Millionen Accounts überprüft worden, die in Bezug auf Covid-19 durch Spam oder manipulatives Verhalten aufgefallen sind.

Imran Ahmed, Geschäftsführer des „Center for Countering Digital Hate“, ist das zu wenig: „In dieser Pandemie müssen wir alle einen Beitrag leisten, um unsere Gemeinden zu schützen. Social-Media-Riesen entziehen sich ihrer Verantwortung, die Verbreitung gefährlicher Fehlinformationen zu stoppen. Die Systeme zur Meldung von Fehlinformationen erfüllen ihren Zweck nicht“, kommentiert Ahmed den Bericht.

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Für den Report haben zehn Freiwillige aus Großbritannien, Irland und Rumänien einen Monat lang die drei sozialen Netzwerke nach Fake News durchsucht. Dabei stießen sie unter anderem auf Beiträge, die brennende 5G-Masten zeigten oder in denen behauptet wurde, das Virus sei nicht ansteckend.

RND/mkr

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