Algorithmus mit Vorurteilen: Instagram blockiert Foto von Celeste Barber

Comedian Celeste Barber stellt auf Instagram Fotos von Prominenten nach.

Comedian Celeste Barber stellt auf Instagram Fotos von Prominenten nach.

Mehr als 7,3 Millionen Menschen folgen der Australierin Celeste Barber auf Instagram. Hier postet die Comedian regelmäßig Nachstellungen ikonischer Prominenten-Fotos. Nach dem Motto „für mehr Realität auf Instagram“ zeigt sich Barber dabei ganz natürlich – ob mit gequältem Blick, zerknittertem T-Shirt, ungewaschenen Haaren, ungeschminkt oder mit Augenrändern.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

In der vergangenen Woche postete Barber erneut eine ihrer berühmten Gegenüberstellungen. Das Originalfoto zeigt Model Candice Swanepoel nur mit einem Mantel bekleidet. Der Rest ihres Körpers ist nackt, mit ihrer linken Hand verdeckt das Victoria’s Secret Model dabei ihre rechte Brust. Barber zeigt sich auf ihrem Foto in derselben Position, trägt dabei sogar noch eine Bikini-Hose.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Instagram, Inc., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Doch obwohl die beiden Bilder genau die gleichen Körperteile offenbaren, wurde Barbers Post von Instagram blockiert. Beim Versuch, das Foto zu teilen, wurde Followern der Hinweis eingeblendet, das Gezeigte „verstößt gegen unsere Community-Richtlinien zu Nacktheit und sexueller Aktivität“. Der ursprüngliche Post von Candice Swanepol ließ sich dagegen ohne Probleme weiter teilen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Instagram entschuldigt sich für Blockade

In einer Story reagierte Celeste Barber auf die Moderationsmechanismen: „Hey Instagram, regelt eure Body-Shaming-Standards, Leute“, appellierte sie an die Plattform. „Es ist 2020. Holt auf!“ Instagram selbst hat sich nach Bekanntwerden des Vorfalls entschuldigt. Bei der Blockade habe es sich um ein Versehen gehandelt, man wolle nun die Richtlinien für das Zeigen von Brüsten überarbeiten, wie der „Guardian“ berichtet.

Es ist jedoch nicht das erste Mal, das Instagram für seine Algorithmen und Moderationstechniken in die Kritik gerät. Im Juni diesen Jahres hatte das Plus-Size-Model Nyome Nicholas-Williams ein Foto von sich geteilt, auf dem sie ihre Brüste mit den Händen verdeckt. Für Instagram offenbar dennoch zu viel nackte Haut – das Bild wurde vorübergehend gelöscht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Instagram, Inc., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Instagram will Algorithmen unter die Lupe nehmen

Unter dem Hashtag #IWantToSeeNyome haben ihre Follower gegen die Zensur protestiert und das Foto erneut gepostet. Auch stellten viele Frauen die Pose nach, um ihre Unterstützung auszudrücken. Darüber hinaus wurde eine Onlinepetition gestartet, die mittlerweile von mehr als 20.000 Unterstützer zählt. „Es stellt sich heraus […], dass Instagram diskriminierende Zensur gegen Plus-Size-Menschen und People of Colour vornimmt, obwohl sie nicht gegen die Richtlinien verstoßen“, heißt es in der Beschreibung der Petition. Ziel sei es, auf Instagram Menschen aller Größen und Ethnien zu zeigen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Im Zuge der „Black Lives Matter“-Bewegung hatte sich Instagram-CEO Adam Mosseri im Sommer in einem Blogpost zu voreingenommenen Algorithmen geäußert. „Einige Technologien laufen Gefahr, die von unserer Gesellschaft voreingenommenen Muster zu wiederholen. Wir leisten viel Arbeit, um diese unbewussten Verzerrungen in unseren Produkten zu verhindern und müssen die Systeme, die wir aufgebaut haben, genauer unter die Lupe nehmen“, hieß es in dem Beitrag. Zudem solle überprüft werden, ob schwarze Nutzer vermehrt vom Shadowbanning, also der unbegründeten Einschränkung der Sichtbarkeit, betroffen sind.

RND/mkr




Mehr aus Digital

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken