Ausblick auf die IFA: Künstliche Intelligenz in Hausgeräten

In einem modernen, grauen Raum stehen eine Waschmaschine und ein Trockner nebeneinander. Sie können jetzt über eine App verbunden werden.

AEG verbindet seine Waschmaschine und den Trockner der 9000er Serie über eine App. Arbeitsschritte und Einstellungen werden synchronisiert.

Berlin. „Künftig entscheidet nicht das reine Hardware-Feature eines TV darüber, ob er erfolgreich auf dem Markt ist, sondern seine künstliche Intelligenz", so Mike Henkelmann, Managing Director TV bei Samsung, bei der IFA-Preview. Die Geräte – und das gilt für Herd oder Waschmaschine ebenso wie für den Fernseher – würden immer mehr in der Lage sein, ihren Nutzer besser zu verstehen und mit ihm zu interagieren.

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Künstliche Intelligenz: Wie funktionieren die neuen Geräte?

Grundlage dafür ist ein großer Datensatz, den die Geräte ständig durchforsten. So sind sie in der Lage, ihre Handlungen stets an die aktuelle Situation anzupassen: Sie optimieren sich selbst. Je länger man die Geräte betreibt und ihnen Gelegenheit gibt, das Nutzungsverhalten ihrer Besitzer zu analysieren, desto schlauer werden sie. Das wird bei modernen Fernsehern zum Beispiel schon angewendet. Nun folgen die ersten Hausgeräte.

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Anhand von Daten merkt sich ein Ofen das Kochverhalten

Bosch wird auf der Messe IFA erstmals Backöfen mit künstlicher Intelligenz vorstellen. „Wenn Sie den Ofen mit Ihrem Backhendl immer zum selben Zeitpunkt ausmachen, wird das Gerät das sehr schnell lernen", erklärt Thomas Salditt, Leiter der Abteilung Digital Business Enabling bei Bosch Siemens Hausgeräte.

Die Öfen der Serie 8 mit Home Connect werden dann immer zum gleichen Zeitpunkt die Garzeit für das Backhähnchen beenden – denn so mag es sein Nutzer schließlich am liebsten. Den richtigen Zeitpunkt registrieren Brat- oder Backsensoren, die das Gericht im Ofen im Blick behalten.

Wie schnell ein Gerät lernt, hängt vom Nutzer ab: Die Cloud

Wie schnell die Öfen lernen, ist auch von ihren Nutzern abhängig: „Es kommt auch darauf an, wie konsistent Sie kochen", erklärt Salditt. „Aber ein paar Mal werden Sie schon kochen müssen."

Das impliziert auch, dass man die Geräte mit Daten anfüttern und die erfassten Messwerte kontinuierlich per App ins Netz geben muss – denn das eigentliche Hirn der künstlichen Intelligenz sitzt nicht im Gerät selbst. „Wenn Sie ihr Gerät einfach nicht verbinden, kann es keine Daten aus der Cloud ziehen und nicht lernen", erläutert Salditt. Bis Frühjahr 2020 will Bosch alle smarten Serie-8-Öfen der Kollektion „accent line", die bestimmte Gar-Sensoren an Bord haben, zusätzlich um künstliche Intelligenz erweitern.

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Sensoren sei Dank: Licht an, wenn der Koch kommt

Selbständiger agieren auch die neuen Backöfen der Generation 7000 von Miele, die seit Mai im Handel erhältlich sind. Sie verständigen ihren Besitzer nicht nur mit einem Signalton, wenn der Garzeitpunkt beendet ist: Der Ofen erwartet dann auch seine Reaktion. Eilt der Koch herbei, beendet der Ofen den Alarm und schaltet die Beleuchtung im Garraum ein.

Möglich ist das dank Infrarotsensoren in der Geräteblende, die auf Bewegungen 20 bis 40 Zentimeter vor dem Gerät reagieren. Die Funktion „MotionReact" gibt es unter anderem auch für Dampfgarer, Kaffeevollautomaten und Geschirrspüler.

Haushaltsgeräte, die mitdenken: Komfort für den Nutzer

Schlaue Geräte werden in erster Linie den Komfortgedanken bedienen. Ideen gibt es in der Branche auf jeden Fall genug. „Der Saugroboter weiß, in welchem Raum Sie typischerweise wann sind, und saugt dann, wenn Sie nicht da sind", nennt Salditt ein Beispiel.

Trinkt der Bewohner nachts gerne noch Milch, bereitet der mitdenkende Kühlschrank beispielsweise mit der Zeit diese Routine vor: Er kühlt sich kurz vor dem üblichen Trink-Zeitpunkt herunter, damit die Milch angenehm kalt ist.

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Eine Investition, die sich lohnt: Mit smarten Haushaltsgeräten sparen

Künstliche Intelligenz bietet bei vielen Geräten darüber hinaus die Option, Betriebskosten einzusparen. Beim Beispiel Kühlschrank heißt das: Das Gerät weiß aus Erfahrung, dass der Nutzer nach dem Glas Milch schläft und bis zum Morgen die Tür nicht mehr öffnen wird. Er kann also die Kühlung einschränken und Strom sparen. Der Saugroboter etwa könnte effizienter arbeiten, weil er Wege schlauer berechnet.

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Das A und O: Nutzerfreundlichkeit

Auch bei den Hausgeräten ohne künstliche Intelligenz tut sich viel in Sachen Nutzerfreundlichkeit. Die Ansatzpunkte der Hersteller sind vielfältig. Aktuell fallen vor allem Funktionen auf, mit denen bisher getrennt agierende Geräte nun abgestimmt zusammenarbeiten.

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Zum Beispiel können das Kochfeld activeLight-Kochfeld der Serie iQ700 von Siemens, das ab September erhältlich ist, und die smarte Dunstabzugshaube so zusammenarbeiten, dass immer in passender Stärke gesaugt wird. Ein integrierter Luftgütesensor registriert dafür die aufsteigende Dunstmenge. Und AEG verbindet nun seinen Waschmaschine und den Trockner der 9000er Serie über eine App: Arbeitsschritte und Einstellungen werden synchronisiert.

RND/dpa

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