Nicht nur der Strompreis spricht dagegen

Heizen ohne Gas: Können Heizlüfter eine sinnvolle Alternative sein?

Heizlüfter funktionieren im Grunde wie ein Fön. Sind sie als dauerhafte Alternative zum Heizen geeignet?

Heizlüfter funktionieren im Grunde wie ein Fön. Sind sie als dauerhafte Alternative zum Heizen geeignet?

Die Gaspreise sind hoch – und die Prognosen für den Winter sehen nicht rosig aus. Je nachdem, wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt, könnte Russland den Gashahn nach Deutschland sogar ganz zudrehen oder den Gasexport zumindest begrenzen. Einige Menschen fürchten, ihre Wohnungen und Häuser nicht mehr mit Gas heizen zu können. Auf der Suche nach Alternativen greifen einige Verbraucherinnen und Verbrauchen zu Heizlüftern. Aber ist das die richtige Wahl?

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Wie funktioniert ein Heizlüfter?

„Im Grunde funktioniert ein Heizlüfter wie ein großer Fön“, erklärt Reinhard Loch, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Ein Heizlüfter besteht aus einer Heizspirale und einem Gebläse. Die Umgebungsluft wird „angesaugt“ und in der Heizspirale erwärmt. Durch einen eingebauten Ventilator wird die warme Luft dann im Raum verteilt. Da das Gehäuse von Heizlüftern häufig aus Kunststoff besteht, sind sie recht leicht. Außerdem sind sie in der Anschaffung günstig: Schon für einen niedrigen zweistelligen Betrag kann man die Geräte kaufen. Heizlüfter werden elektrisch betrieben und benötigen Netzstrom aus der Steckdose.

Wofür ist ein Heizlüfter nützlich?

„Heizlüfter sind für die mobile Anwendung ideal, aber eben nur für die temporäre Anwendung – und nicht für 24 Stunden“, sagt Loch. „Der Klassiker ist: Man will mal eben schnell das Badezimmer warmmachen.“ Auch in der Bastelecke, auf dem Dachboden, in der Partyecke im Keller oder im Gartenhäuschen kommen Heizlüfter zum Einsatz. Beim Aufstellen ist wichtig, dass man die Angaben des Herstellers beachtet und die Heizlüfter von Tieren und Kindern fernhält. Auch in sicherer Entfernung von Möbeln und Vorhängen sollten sie stehen. Bei Verwendung im Badezimmer oder einer nassen Umgebung sollten Verbraucherinnen und Verbraucher auf einen nötigen Spritzschutz achten.

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Wie laut ist ein Heizlüfter?

Die Lautstärke hängt vom Gerät ab. Je nach Größe des Heizlüfters sind die Geräusche mit denen eines Föns vergleichbar, können aber auch lauter werden.

Wie funktionieren Keramikheizlüfter?

Keramik ist besonders hitzebeständig und wird deshalb auch zum Heizen eingesetzt. „Heizlüfter aus Keramik arbeiten mit Strahlungswärme“, erklärt Loch. „Die Keramikteile im Gerät werden erhitzt und strahlen Oberflächenhitze ab.“ Die meisten Geräte dieser Art haben kein Gebläse und sind dadurch leiser als Heizlüfter. Nachteil der Keramikstrahler könnte sein, dass sie die Wärme dadurch nicht besonders gut im Raum verteilen.

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Wie lange dauert es, bis der Heizlüfter wärmt?

Heizlüfter haben den Vorteil, dass sie – ähnlich wie ein Fön – schnell warme Luft abgeben können. Je nach Gerät wird es schon innerhalb weniger Sekunden warm. Wann ein Raum angenehm warm ist, hängt natürlich aber auch von der Größe ab, ob der Raum möbliert ist und auch Oberflächen wie die Wände warm sein sollen. „Ein kleines Badezimmer von fünf oder sieben Quadratmetern Größe ist etwa nach einer halben Stunde schön warm“, sagt Loch. „Bei einem großen Wohnzimmer mit 20 oder 30 Quadratmetern kann das sehr viel länger dauern.“

Wie viel Watt sollte ein Heizlüfter haben?

„Die Wattzahl liegt in der Regel immer zwischen 1200 und 2000 Watt“, sagt Loch. Man müsse beim Kauf nicht explizit darauf achten. „Wir haben als Faustregel: Pro Quadratmeter Wohnfläche braucht man etwa 40 bis 60 Watt, wenn man es warm haben will.“ Ein Gerät mit 1200 Watt würde also für einen Raum mit 20 Quadratmetern reichen. Die meisten Geräte haben verschiedene Stufen, sodass man die Intensität einstellen kann. Ratsam ist laut Loch ein integriertes Thermostat, sodass man eine Temperatur festlegen kann, bei der sich das Gerät von selbst ausstellt.

Sind Heizlüfter eine Alternative zur Gasheizung?

„Als Alternative zum Gas sind Heizlüfter nicht geeignet“, sagt Loch. Denn: Heizlüfter verbrauchen Strom – und der ist nicht gerade günstig. Der aktuelle Preis für eine Kilowattstunde Strom liegt bei 38 bis 40 Cent, Gas kostet aktuell circa 18 Cent pro Kilowattstunde. „Man würde seine Heizkosten verdoppeln, wenn man jetzt plötzlich anfangen würde, dauerhaft mit Strom zu heizen“, so Loch.

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Auch aus einem zweiten Grund rät der Energieexperte vom durchgängigen Heizen mit Strom ab: „Die Netze würden zusammenbrechen“, sagt Loch. „Unsere Stromnetze sind gar nicht darauf ausgelegt, dass ganze Wohnblöcke von Öl und Gas auf Stromheizungen umsteigen.“ Heizlüfter seien wirklich nur für den kurzen, schnellen Einsatz ratsam. Für den längeren Gebrauch empfiehlt Loch Konvektoren oder Ölradiatoren. „Die können Sie auch mal 24 Stunden laufen lassen.“

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