Stromanbieter wechseln: So sparen Sie Geld
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Ein Stromanbieterwechsel dauert oft nur wenige Minuten und kann sich wirklich lohnen.
© Quelle: Pixabay (Symbolbild)
Die Stromrechnung ist für viele Haushalte ein großer Kostenfaktor. Dabei ist ein Wechsel des Tarifs oder Anbieters einfach – und spart oft Geld: „Auf jeden Fall lohnt es sich, wenn Sie noch nie gewechselt haben. Dann sind Sie in der sogenannten Grundversorgung, und das ist in der Regel sehr teuer“, erklärt Christina Wallraf, Referentin Energiemarkt von der Verbraucherzentrale NRW. Für alle anderen Kunden sei es sinnvoll, einmal im Jahr Preise zu vergleichen.
Bei der Wahl des Tarifs oder des Anbieters komme es aber nicht nur auf die Jahreskosten an, heißt es auf der Website energie.web.de. Wichtig seien zudem Aspekte wie Vertragslaufzeiten, Kündigungsfristen und Preisgarantien. Abgeschlossen werden sollten möglichst nur Verträge, die über ein Jahr laufen oder eine Preisgarantie enthalten. Abgeraten wird von Tarifen, die Vorauskasse verlangen, lange Laufzeiten und Kündigungsfristen vorsehen oder zur Abnahme einer bestimmten Strommenge verpflichten.
Nehmen Sie nicht automatisch den günstigsten Tarif.
Stiftung Warentest
Orientierung im Tarifdschungel: Vorsicht vor Vergleichsportalen
Inzwischen gibt es Hunderte von Tarifen bei verschiedenen Anbietern. Orientierung im Tarifdschungel bieten Internetportale. Dort wird in der Regel zunächst in einem Tarifrechner der eigene Verbrauch angegeben. Ist der nicht bekannt, können Durchschnittswerte gewählt werden. Im Schnitt verbraucht ein deutscher Haushalt nach Angaben der Bundesnetzagentur gut 2500 Kilowattstunden im Jahr.
Doch bei den Vergleichsportalen sei Vorsicht geboten, warnt Wallraf: „Eine unnötig kleine Auswahl erhält, wer sich nur die vom Portal empfohlenen Tarife anzeigen lässt. Dann tauchen nämlich nur Anbieter auf, die Provision an das Portal zahlen.“ Irreführend seien zudem Filtereinstellungen, die zum Beispiel Wechselprämien berücksichtigen. Das rechnet sich zwar fürs erste Jahr, im folgenden steigt der Preis aber meist kräftig an. „Dann sind die Tarife oft sogar teurer als die Grundversorgung“, sagt Wallraf.
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Kundenbewertungen können bei Entscheidung helfen
Eine weitere Entscheidungshilfe können Erfahrungen anderer Verbraucher sein. Die Stiftung Warentest rät auf ihrer Internetseite test.de: „Nehmen Sie nicht automatisch den günstigsten Tarif, schauen Sie sich die Kundenbewertungen für die bestplatzierten Tarife an.“ Die Tarifexperten des Portals switchup.de weisen darauf hin, dass viele Beschwerden auf eine problematische Geschäftspraxis des jeweiligen Stromanbieters hinweisen. Kundenbewertungen auf den Vergleichsportalen seien dagegen mit Vorsicht zu genießen, denn man könne noch gar nicht beurteilen, „ob man bei dem jeweiligen Anbieter gut aufgehoben ist, da die Probleme meistens erst gegen Ende des Vertragsjahres beginnen“, heißt es auf der Website.
Schwierigkeiten kann es aber schon vorher geben, berichtet Wallraf. Zwei Maschen seien derzeit verbreitet: So werden die versprochenen Boni oft nicht ausgezahlt. Bei anderen Anbietern werden die Preise innerhalb der Vertragslaufzeit drastisch erhöht. Die Ankündigung dafür wird oft in Briefen oder Newslettern versteckt. Kunden sollten deshalb „jedes Schreiben des Anbieters gründlich lesen – es könnte eine Preiserhöhung darin versteckt sein“, warnt Wallraf.
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Bei einer Preiserhöhung besteht ein Sonderkündigungsrecht. Wird es wahrgenommen, muss niemand befürchten, ohne Strom dazustehen. Denn im schlimmsten Fall springt der Grundversorger ein. Wichtig ist aber bei einer Kündigung, die Frist einzuhalten. Wurde passend zur Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist ein neuer Anbieter gefunden, ist ein Wechsel einfach, so Wallraf. „Sie beauftragen ihn, Ihren alten Vertrag zu kündigen. Selbst sollten Sie nur kündigen, wenn Ihr Altvertrag sich sonst verlängern würde, also Zeitdruck besteht.“