Salat anpflanzen: So einfach geht’s
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Genügend Platz: Manche Salate wachsen am besten, wenn sie etwas Abstand zu ihren Nachbarn haben.
© Quelle: IMAGO/Westend61
Manche sehen verwegen aus mit ihren wild gezackten Blättern – ein bisschen wie Rowdys neben ihren edlen Nachbarn, den wohlgeformten, hauchdünnen Blätterherzen oder violett-weißen Köpfen.
Salatbeete sind vielseitig. Sorten wie Goldforelle, Teufelsohr oder Eichblatt lassen die Salatauswahl im Supermarkt matt und langweilig wirken. Wer in diesem Jahr verschiedene Sorten im eigenen Beet ernten möchte, startet am besten jetzt mit der Aussaat. Die leckeren Blätter sind im Anbau gar nicht anspruchsvoll – selbst auf dem Balkon gelingt eine Ernte. Das Wichtigste dabei: die richtigen Sorten in der richtigen Jahreszeit aussäen.
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Salat fühlt sich fast überall wohl
Draußen im Beet, im Balkonkasten, im Terrassenkübel oder sogar in der Küche – im Gegensatz zu so manchem Gemüse ist Salat alles andere als eine Diva und fühlt sich überall wohl. Saatgut, Erde und Wasser sind alles, was es für ein eigenes Salatbeet braucht.
Beim Anbau gibt es nur ein paar Dinge zu beachten: „Eine einfache Grundregel lautet, je feiner der Samen, desto weniger Erde braucht es, um das Saatgut zu bedecken, denn Salate gehören zu den Lichtkeimern“, erklärt Carolin Engwert, Autorin des Buches „Gärtnern für Ahnungslose“ (Kosmos-Verlag) und Betreiberin des Blogs „Hauptstadtgarten“. Wichtig ist, dass die Erde feucht bleibt; besonders in Kübeln und Töpfen müssen die Zöglinge deshalb regelmäßig gegossen werden. Da hohe Temperaturen und direkte Sonnenstrahlen dem Salat zusetzen, gehören Pflanzkübel besser in den (Halb-)Schatten.
Abstand halten beim Einpflanzen
Salat lässt sich vorziehen oder direkt ins Beet säen. Weil Schnittsalate im Gegensatz zu anderen Sorten keinen Kopf ausbilden, werden die Samen direkt im Beet und dicht in Reihen gesät. Perfekt ist ein Reihenabstand von etwa 20 Zentimetern. Aus den Samen wachsen büschelartige Pflanzen, die sich mit der Schere ernten lassen, anschließend nachwachsen – und wieder geerntet werden können.
Klassische Kopfsalate, Eissalat oder auch Radicchio dagegen stehen einzeln und bilden einen Kopf aus, der komplett geerntet wird. Diese Sorten lassen sich gut in kleinen Anzuchttöpfen kultivieren und später auspflanzen. Sobald der Salat etwa vier bis sechs Blätter entwickelt hat, darf er ins Freiland umziehen. Die größeren Pflänzchen haben draußen eine bessere Chance gegen Schnecken und andere Schädlinge.
Für Kopf- und Pflücksalate gilt: Auf eine etwa 80 Zentimeter lange Reihe nicht mehr als fünf Köpfe setzen, zwischen den Reihen 20 bis 30 Zentimeter Abstand lassen, damit die Pflanzen ausreichend Platz haben. „Wichtig beim Auspflanzen ist, dass die Salatpflanze nicht zu tief gesetzt wird, sondern circa drei bis vier Zentimeter aus der Erde herausschaut. Wenn das Salatherz etwas oberhalb der Erde schwebt, wird es nicht so leicht abgefressen und fault weniger“, rät Engwert.
Im Sommer neigen einige Salate zum „Schießen“
Salat lässt sich fast das ganze Jahr über ernten: Im Frühjahr sorgt ein Frühbeet oder ein Gartenvlies dafür, dass die Samen schneller keimen, im Herbst lässt sich mit Vlies die Saison verlängern. Damit sich Hobbygärtner und ‑gärtnerinnen das ganze Jahr über an einem gut gefüllten Salatbeet freuen können, rät die Expertin beim Kauf des Saatguts auf die Saison der jeweiligen Sorten zu achten. Nicht alle Sorten eignen sich für jede Jahreszeit.
Welche Sorte wann anbauen?
Im Frühjahr eignen sich Kopfsalate wie Maikönig oder Baquieu, Schnitt- und Pflücksalate (Gelber Krauser, Teufelsohr, Eichblattsalate wie Lollo rosso) oder Spinat. Kopfsalate wie Goldforelle, Endivien, Romanasalat (etwa Counter), Eissalate (z. B. Great Lakes), Bataviasalate (etwa Grazer Krauthäuptel) können im Sommer angebaut werden. Im Herbst und Winter können wiederum Kopfsalate wie Winter Butterkönig, Feldsalat (Holländischer Breitblättriger), Spinat und Asiasalate (z. B. Mizuna) und Zichorien (etwa Radicchio) sowie Postelein oder Winterportulak ins Beet.
Im Frühjahr und Herbst herrschen kühlere Temperaturen, das mögen viele Salatsorten. Im Sommer dagegen neigen einige Salate bei Hitze zum „Schießen“. Dann schiebt sich die Pflanze nach oben und entwickelt Blüten. Die Blätter sind zwar noch essbar, schmecken aber meist nicht mehr so gut. „In den warmen Monaten pflanze ich deshalb schossfeste Salatsorten wie Endivien, Romana-, Eissalat oder Grazer Krauthäuptel“, erklärt die Gartenbloggerin. Ein entsprechender Hinweis findet sich auf der Samentüte. Auch Schnittsalate lassen sich im Sommer aussäen. Sobald sie zu schießen drohen, einfach abschneiden und aufessen.
Wer sich nahezu das ganze Jahr über am eigenen Salatbüfett laben möchte, sät nicht alle Sorten gleichzeitig aus, sondern im Abstand von zwei bis drei Wochen. Frühe Sorten lassen sich nach acht bis zehn Wochen ernten, im Sommer dauert es nur vier bis fünf Wochen. Weil Salatpflanzen so schnell wachsen, sind sie ein idealer Lückenfüller im Beet und dazu ein toller Nachbar für so gut wie alle Pflanzen. „Er wächst auch an Stellen, wo spätere Kulturen gedeihen wie etwa Rotkohl. Wenn der Kohl groß ist, ist der Salat längst abgeerntet“, sagt Engwert.
Pflanzen besser morgens gießen
Spaßverderber sind jedoch Schnecken, die sich durch die Salatblätter fressen. Mit ein paar Tipps lässt sich den kleinen Vielfraßen das Leben schwerer machen. Dafür hat die Expertin einen besonderen Tipp: Die Beete mit Schafwolle mulchen, das gefällt den Schnecken gar nicht. Die Wolle gibt es oft günstig über Kleinanzeigenportale. Eine Alternative sind Mulchbeete mit Stroh oder Heu, auch das erschwert es den Schnecken, von Salat zu Salat zu kriechen.
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Eine Nacktschnecke im Garten frisst ein Salatblatt: Um diese kleinen Vielfraße aus dem Salatbeet zu vertreiben, hilft es, mit Schafwolle zu mulchen.
© Quelle: Gina Sanders - Fotolia
Und noch ein Tipp: Die Gießkanne besser morgens herausholen. Schnecken sind nachtaktiv und können auf einer Fläche, die am Abend frisch gegossen wurde, wunderbar von einer Pflanze zur nächsten schlittern.
Doch nicht nur Schädlinge, auch die eigenen Erwartungen werden manchmal zur Herausforderung für Hobbygärtner. „Aus dem Supermarkt sind wir makellose Salatköpfe gewohnt“, sagt Carolin Engwert. Der Eisbergsalat aus dem Gemüseregal etwa sei so gezüchtet, dass er den Kopf perfekt schließt und sich gut lagern lässt. Davon sollten sich Salatliebhaber aber nicht beeinflussen lassen. „Im eigenen Garten ernte ich Eissalat oft, wenn der Kopf nicht geschlossen ist“, erklärt die Bloggerin. Der sieht dann vielleicht nicht perfekt aus – schmeckt aber dafür umso besser und ist richtig frisch.