So lüften und heizen Sie richtig
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Wer sich rund 20 Grad Raumtemperatur wünscht, sollte nach Empfehlung der Experten an mechanischen Thermostaten die Stufe drei wählen.
© Quelle: Pixabay (Symbolbild)
Sollte man einen kalten Raum aufheizen, indem die Heizung voll aufgedreht wird? Warum das eher keine gute Idee ist und worauf es beim effizienten Lüften und Heizen ankommt, erklären wir im Folgenden.
Wohnung richtig heizen – Thermostat nicht voll aufdrehen
Es gibt sicher Momente, in denen es sinnvoll ist, den mechanischen Thermostat komplett aufzudrehen. Aber dazu gehört nicht die Situation, wenn man frierend nach Hause kommt und schnell die Räume erwärmen will. Denn mit dem Thermostat regelt man nur, welche Endtemperatur der Raum erreichen soll, nicht aber, wie rasch das gehen soll.
Das heißt: Wer den Thermostat auf fünf stellt, wartet nicht nur genauso lange, bis der Raum warm ist, wie mit der Stufe drei. Er heizt unter Umständen länger, wenn man nicht bald zurückdreht. Die Folge: Die Heizkosten steigen. Darauf weist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hin.
Wer sich rund 20 Grad Raumtemperatur wünscht, sollte nach Empfehlung der Experten an mechanischen Thermostaten die Stufe drei wählen. Die Stufe vier kann rund 24 Grad ergeben. Wer elektronische und vernetzte Thermostate hat, hat es hier einfacher: Mit ihren digitalen Anzeigen lassen sich die Raumtemperaturen direkter regulieren und kontrollieren.
Richtig lüften: Schimmel vermeiden
Es klingt schlüssig: Ist es in einem Zimmer zu warm geworden, macht man die Tür zum kalten Nebenzimmer auf und gibt die Hitze ab. Doch das ist eine schlechte Idee. Wegen der Feuchtigkeit in der Luft.
Warme Luft transportiert mehr Feuchtigkeit als kühle. Trifft sie im Nebenzimmer auf kalte Wände, kondensiert sie daran. Der Putz oder die Tapete wird durchfeuchtet und das kann zur Schimmelbildung führen. Daher rät das Institut für Wärme und Oeltechnik: Türen geschlossen halten, damit die Feuchtigkeit nicht in andere Räume entweicht. Um die Temperatur in einem Raum zu senken, sollte daher nur dort das Fenster geöffnet werden oder die Heizung heruntergedreht werden, wo es zu warm ist.
Ob in den eigenen vier Wänden ein besonderes Schimmelrisiko besteht, kann jeder selbst überprüfen. Mit einem Thermometer und einem Hygrometer, also einem Luftfeuchtemessgerät, kann getestet werden, ob in Haus oder Wohnung alles im grünen Bereich ist. Grundsätzlich gilt: Bei einer Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius sollte die relative Luftfeuchte nicht über 65 Prozent liegen, rät der Bauherren-Schutzbund.
Regelmäßiges Lüften hilft, die Feuchtigkeit in Räumen zu senken und damit mögliche Schimmelbildung zu verhindern. Das Umweltbundesamt empfiehlt, bei Bedarf stoßweise zu lüften. Spätestens, wenn sich an den Fensterscheiben Wassertropfen bilden, sollte das Fenster geöffnet werden. Ist es dagegen dauerhaft gekippt, geht zu viel Energie verloren, so die Behörde. Nach dem Duschen oder Kochen gilt es, besonders gut zu lüften.
Wie lange sollte man lüften?
An warmen Tagen lüftet man selbstverständlicher. Während der Heizperiode ist man hingegen versucht, die warme Luft im Raum zu halten. Das erhöht jedoch die Schimmelgefahr.
Steigt die Luftfeuchtigkeit jedoch über 65 Prozent bei einer Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad, sollten nach Möglichkeit Fenster auf gegenüberliegenden Seiten weit geöffnet und für ein paar Minuten der Raum durchgelüftet werden. Experten raten bei Minustemperaturen zu einer Lüftungsdauer von fünf Minuten. Bei null bis plus zehn Grad sollten es zehn Minuten je Lüftungsvorgang sein, bei über zehn Grad sind 15 Minuten angebracht.
Die Heizung nicht ganz herunterfahren
Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart Heizenergie. Aber will man zu viel sparen, kann das nach hinten losgehen. Denn wird an extrem kalten Tagen die Heizung abgestellt, können Wasserleitungen und Heizungsrohre einfrieren und platzen. Auch das bereits erwähnte Schimmelrisiko steigt.
Daher empfiehlt das Umweltbundesamt, die Raumtemperatur nicht unter 15 Grad absinken zu lassen. Wer länger in den Urlaub fährt, kann etwas tiefer gehen. Ganz ausstellen sollte man die Heizung in kalten Zeiten aber nie. Der Rat: Nachts oder tagsüber, wenn man mal nicht da ist, sind 18 Grad eine gute Übergangstemperatur – also Thermostatstufe zwei.
RND/pf/mf/ mit Material der dpa