Nebenkostenindex: Die 30 größten Städte im Deutschland-Vergleich
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Zwischen den Nebenkosten in Bochum und München gibt es mehr als 500 Euro Differenz.
© Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Wasserverbrauch, Abwasserentsorgung, Müllabfuhr, Strom und Heizung – all das muss neben der regulären Miete noch eingerechnet werden. Im Vergleich des Vermietungs- und Hausverwaltungsservices Home liegen Deutschlands größte Städte da um einiges auseinander.
Während in Deutschlands teuerster Stadt München die Nebenkosten mit insgesamt 1849 Euro tatsächlich am niedrigsten liegen, müssen Mieter in Bochum mit durchschnittlich 2385 Euro am meisten berappen. Ein Unterschied von mehr als 500 Euro jährlich.
Die regional doch teils starken Unterschiede dürften viele überraschen, sollten die Kosten für Wasser, Strom, Heizung und Müllabfuhr in Deutschlands Großstädten doch eigentlich recht ähnlich sein.
Deutschlands 30 größte Städte im Nebenkostenvergleich
Platz | Stadt | Ø Nebenkosten |
---|---|---|
1 | Bochum | 2385 Euro |
2 | Aachen | 2381 Euro |
3 | Braunschweig | 2362 Euro |
4 | Essen | 2351 Euro |
5 | Wuppertal | 2348 Euro |
6 | Köln | 2345 Euro |
7 | Bielefeld | 2294 Euro |
8 | Mannheim | 2292 Euro |
9 | Hamburg | 2274 Euro |
10 | Münster | 2269 Euro |
11 | Düsseldorf | 2260 Euro |
12 | Dortmund | 2242 Euro |
13 | Karlsruhe | 2221 Euro |
14 | Duisburg | 2218 Euro |
15 | Kiel | 2215 Euro |
16 | Stuttgart | 2200 Euro |
17 | Chemnitz | 2171 Euro |
18 | Hannover | 2157 Euro |
19 | Dresden | 2146 Euro |
20 | Frankfurt a. M. | 2131 Euro |
21 | Gelsenkirchen | 2125 Euro |
22 | Leipzig | 2123 Euro |
23 | Wiesbaden | 2120 Euro |
24 | Mönchengladbach | 2096 Euro |
25 | Augsburg | 2095 Euro |
26 | Bremen | 2077 Euro |
27 | Bonn | 2008 Euro |
28 | Nürnberg | 1952 Euro |
29 | Berlin | 1910 Euro |
30 | München | 1849 Euro |
Die Kosten für Trinkwasser und Entsorgung, Heizung, Strom und Müllabfuhr wurden durch Home anhand von Durchschnittswerten (laut Statistischem Bundesamt) für einen Zwei-Personen-Haushalt und mit dem günstigsten Angebot des örtlichen Anbieters beziehungsweise Stadtversorgers sowie dem Vergleichsportal Verivox berechnet.
Kosten für Müllabfuhr weisen größte Unterschiede auf
Mehr als 400 Euro von der gesamten Differenz von 536 Euro kommen allein durch die regional stark abweichenden Müllgebühren zustande. Laut Nebenkostenindex fallen in Köln jährlich rund 565 Euro für die städtische Müllentsorgung an, dicht gefolgt von Düsseldorf auf Platz zwei mit jährlichen Abgaben von etwa 547 Euro. Platz drei belegt Bochum mit 441 Euro. Am anderen Ende der Liste sind die Abfallgebühren in Nürnberg mit 154 Euro pro Jahr zu finden.
Das kommt vor allem durch unterschiedliche Leistungen zustande. In Nürnberg oder Bonn müssen Mieter zum Beispiel nur für die Entsorgung des Restmülls zahlen – Bio-, Plastik- und Papiermüll wird kostenlos abgeholt.
Zu ähnlichen Ergebnisse kam auch das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) in einer vom Eigentümerverband Haus & Grund beauftragten Auswertung in 2019. Im Müllgebührenranking hatten sie Deutschlands 100 größte Städte verglichen. Am weitesten auseinander lagen hier Flensburg und Leverkusen. Eine Familie mit zwei Kindern musste in Flensburg laut Untersuchung für einen siebentägigen Vollservice pro Jahr 142,68 Euro zahlen. In Leverkusen hingegen waren es 819,85 Euro für einen siebentägigen Teilservice – also mehr als das Fünffache für weniger Service. Bei den durchschnittlichen Müllgebühren liegen die beiden Städte um 647,48 Euro auseinander (123,31 Euro gegenüber 770,79 Euro).
Verbraucherschützer bemängeln beinahe regelmäßig die stark unterschiedlichen Strukturen sowie mangelnde Vergleichbarkeit und Auswahlmöglichkeit. Mülltrennung, Größe von Tonnen, Abholintervalle, Müllmengen, Abholort und vieles mehr wirken sich auf die Preise aus. Auffällig: In beiden Auswertungen gibt es im Ruhrgebiet eine Ballung an hohen Abfallgebühren.
Köln hat günstiges Wasser, Hamburg teuren Strom
Auch in anderen Bereichen sind Unterschiede erkennbar – wenn auch nicht in den Ausmaßen wie bei der Abfallentsorgung. Beim Wasserverbrauch kommen Kölner (228 Euro jährlich) am günstigsten weg. Tiefer in die Tasche greifen müssen Mieter in Chemnitz (494 Euro pro Jahr), Mönchengladbach (481 Euro) und Essen (458 Euro) auf den Plätzen eins bis drei.
Bei Strom kommt Köln hingegen weniger günstig davon. Hamburg liegt mit 860 Euro jährlich auf dem vordersten Rang, gefolgt von Köln mit 854 Euro. Am günstigsten ist Strom in Hannover (697 Euro jährlich), Bonn (714 Euro) und Wuppertal (840 Euro).